„Mauthausen Guides“ gegen das Vergessen

Damit das dunkle Kapitel der Nazi-Zeit nicht vergessen wird, hat sich ein aus Wolfern stammender Student zum Guide ausbilden lassen. Nun bringt er Steyrer Schülern die Geschichte ihrer Stadt näher, denn auch dort hinterließ das KZ-System Spuren.

"Das Vergessen des Bösen ist die Aufforderung zu seiner Wiederholung“ steht auf einer Gedenktafel im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen. Mehr als 40 Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen errichteten die Nazis in Österreich, eines davon auch in Steyr. Heute erinnern nur noch wenige Spuren an ihre Verbrechen.

KZ-Denkmal in der Haagerstraße, Steyr-Münichholz

Mauthausen Komitee Steyr

Das KZ-Denkmal in Steyr-Münichholz

Mehr als 65 Jahre später befasst sich Martin Hagmayr aus Wolfern mit dieser Zeit. Der 26-jährige Geschichtestudent ließ sich zum „Mauthausen-Guide“ ausbilden. Sein Anliegen sei es, den Schülern zu zeigen, dass Konzentrationslager nicht nur in Mauthausen oder Auschwitz, also in der Ferne, existierten, sondern direkt in der Stadt in der eigenen Umgebung, so Hagmayr im Interview mit dem ORF Oberösterreich.

Schulung dauert ein halbes Jahr

Die Ausbildung zum „Mauthausen-Guide“ wurde vom Mauthausen-Komitee Österreich durchgeführt und vom Bundeskanzleramt gefördert. Sie dauerte ein halbes Jahr und bestand zum Beispiel aus verpflichtenden Themenabenden. „Wir haben uns in der Ausbildung mit Bereichen wie Rechtsextremismus, Neonazis, Menschenrechte und Zivilcourage auseinandergesetzt“, erklärt Martin Hagmayr.

Vor kurzem wurden im Bundeskanzleramt in Wien die staatlichen Zertifikate erteilt. Die „Mauthausen-Guides“ sind nun befugt, an etlichen Gedenkstätten der ehemaligen KZ-Außenlager wie in Steyr fachkundige Begleitungen durchzuführen. Die Führungen sind für Schulgruppen kostenlos. Anmeldungen sind beim Mauthausenkomitee möglich.

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