50 Jahre Landesstudio OÖ, Blick im Foyer
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Serie: 50 Jahre Landesstudio – Die Eröffnung

Das wohl wichtigste Ereignis für den ORF in den 1960er Jahren war das sogenannte Rundfunkvolksbegehren. Initiiert von einigen großen österreichischen Tageszeitungen, soll es den ORF aus dem Einfluss der Politik herauslösen. Hauptinitiator ist Hugo Portisch, damals Chefredakteur des Kurier – später Chefkommentator des ORF.

Sendehinweis:
„Oberösterreich heute“
Montag, Mittwoch, Freitag
26.8.22 – 6.10.22

1964 soll die Führung im ORF zwischen ÖVP und SPÖ aufgeteilt werden. Alles lief nach dem Proporz. Hugo Portisch erfuhr als Chefredakteur des Kurier davon und startete den Aufruf, ein Volksbegehren gegen die parteipolitische Aufteilung des Österreichischen Rundfunks und gegen den Proporz zu unterstützen. Letztlich beteiligten sich 32 Zeitungen in Österreich an dieser Initiative. Nur der ORF damals nicht.

Bis heute eines der erfolgreichsten Volksbegehren

Das Rundfunkvolksbegehren wurde von mehr als 830.000 Menschen unterschrieben und musste im Parlament behandelt werden. Es mündete drei Jahre später, am 1. Jänner 1967, in ein neues ORF-Gesetz. Und das sah unter anderem mehr Föderalismus, mehr Programm aus und für die Bundesländer vor. Es war quasi die Geburtsstunde der Landesstudios. 1968 bekam der Wiener Architekt Gustav Peichl den Zuschlag, vier neue Landesstudios in funktionaler Architektur und einem neuartigen Design zu bauen. Die Studios der sogenannten Weststrecke wurden gebaut – Dornbirn, Innsbruck, Salzburg und Linz.

Schilder zum ORF Volksbegehren
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In Linz dachte man zu Beginn eigentlich daran, das neue Funkhaus – wie die Landesstudios damals noch genannt werden – entweder auf dem heutigen Areal der Landwirtschaftskammer oder neben dem Sender auf dem Freinberg zu bauen. Doch dann bot sich ein Grundstück direkt in der Stadt an: in der Franckstraße, dem heutigen Europaplatz. Hier stand Ende der Sechziger Jahre noch die Villa der Industriellenfamilie Franck. Das war damals nicht ganz unumstritten. Diskutiert wurde vor allem, wie man die Belegschaft vor der Luftverschmutzung durch die naheliegende Linzer Industrie schützen kann. Heute ist das längst kein Thema mehr.

Spatenstich im September 1969

Im September 1969 war Spatenstich – für ein Landesstudio, das damals noch etwas kleiner als heute ist. Noch fehlte das Fernsehen. Drei Jahre später, am 6. Oktober 1972 – also vor 50 Jahren – nahm das neue ORF Landesstudio Oberösterreich dann seinen Sendebetrieb auf.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Bauplan des Landesstudio Linz
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Die Baustelle des Landesstudio Linz
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Eröffnung des Landesstudio Linz
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Gefeiert wurde mit allem, das Rang und Namen hat. Landeshauptmann Erwin Wenzel, sein Vorgänger Heinrich Gleißner, der Linzer Bürgermeister Franz Hillinger auf Seiten der Politik, Generalintendant Gerd Bacher oder Landesintendant Alfred Schwetz auf Seiten des ORF. Mit dem neuen Landesstudio – von manchen auch etwas respektlos „Peichl-Torte“ genannt – begann eine neue Ära regionaler Berichterstattung und Innovationen.

50 Jahre: Volksbegehren und Studioeröffnung

Eine Produktion des Landesstudio Oberösterreich.

Gestaltung: Gernot Ecker
Schnitt: Tanja Obermüller
Kamera: Herbert Luger