50 Jahre Landesstudio Oberösterreich
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50 Jahre Landesstudio – Die Anfänge

Das ORF Landesstudio Oberösterreich wurde vor 50 Jahren am 6. Oktober 1972 eröffnet. Anlässlich des Jubiläums hat ORF Redakteur Gernot Ecker eine mehrteilige Zeitreise produziert, beginnend in den 1920er Jahren. Ausgestrahlt wird diese bis Anfang Oktober jeweils am Montag, Mittwoch und Freitag in „Oberösterreich heute“.

Sendehinweis:
„Oberösterreich heute“
Montag, Mittwoch, Freitag
26.8.22 – 6.10.22

Das ORF Landesstudio Oberösterreich feiert 50 Jahre. Gefeiert wird dies unter anderem am 3. September bei einem Tag der offenen Tür und mit einer Serie in „Oberösterreich heute“ – mit vielen Erinnerungen und den Geschichten rund um Radio, Fernsehen und Internet. Gernot Ecker nimmt das Publikum mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte des Rundfunks in Oberösterreich und unseres Landesstudios. Zu Beginn entführte er zu den absoluten Anfängen – zurück in die 1920er Jahre.

Gernot Ecker am Dach des Landesstudio Oberösterreich
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ORF Oberösterreich Redakteur und TV Koordinator Gernot Ecker

Von den Anfängen bis 1945

Ende der 1920er Jahre gab es die ersten ganz simplen Röhrenempfänger, Fernsehen gab es damals noch nicht. Die allererste Radiosendung Österreichs wurde am 1. Oktober 1924 in Wien ausgestrahlt. Manche Radiobesitzer öffneten ihre Fenster, um „diese neumodischen Übertragungswellen in den Raum zu lassen“.

1928 und damit 4 Jahre später ging es auch in Oberösterreich los, als der Sender Freinberg seinen Betrieb aufnimmt. 3 Monate später, im September 1928, ging dann die erste Sendung aus Linz hinaus ins Land. Karl Kraus, Schriftsteller und Satiriker, reimte damals: „Der Welt ist großes Heil erflossen, der Hausmeister an den Kosmos angeschlossen!“

Erst Unterhaltungsmedium, dann Propagandamaschine

Radio ist DAS neue Unterhaltungsmedium der 1930er Jahre. 1936 gab es in Oberösterreich bereits knapp 46.000 Hörerinnen und Hörer. Man lauschte Konzerten, hörte Reportagen aus dem kulturellen Leben und war via Radio Zaungast bei Veranstaltungen. Nur Nachrichten führen damals eher ein Schattendasein.

Radio vor 1945
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Ein Studio gab es in den 30er Jahren in Linz noch nicht. Gesendet wurde vom Freinberg aus einer kleinen Sprecherzelle – Volkstümliches, Unterhaltsames und Verlautbarungen. Letztere bestimmten dann in den Kriegsjahren das Programm. Zwischen 1938 und 45 war Radio über die sogenannten Volksempfänger vor allem eines: ein Propagandainstrument der Nationalsozialisten. Wer das nicht wollte und stattdessen ausländische, sogenannte Feindsender hörte, begab sich in Lebensgefahr. Heimlich, oft nachts, verfolgten in Oberösterreich dennoch viele etwa die deutschsprachigen Programme der britischen BBC.

Kriegsende und Radio „Rot-Weiß-Rot“

1945 ist der Krieg aus. Im befreiten Oberösterreich sendete unmittelbar nach Kriegsende der Sender „Rot-Weiß-Rot“. Er wurde von der amerikanischen Besatzungsmacht geführt und betrieben und übertrug ganz zu Beginn aus Bad Aussee, das damals noch zu Oberösterreich gehört hat. Denn dorthin hatte der Reichssender Wien seine Platten und Tonbänder vor den Bombenangriffen und den Kämpfen um die Hauptstadt in Sicherheit gebracht.

Wenige Wochen später, im Juni 1945, gründeten die Amerikaner dann das Studio Linz. Bis 1954 bleibt „Rot-Weiß-Rot“ ein Radiosender unter amerikanischer Kontrolle. Dann bekam Österreich auch im Rundfunk seine Souveränität zurück. „Rot-weiß-rot“ und damit das Studio Linz wurde Teil des Österreichischen Rundfunks.

50 Jahre Landesstudio OÖ – Von den Anfängen bis 1945

Eine Produktion des Landesstudio Oberösterreich.

Gestaltung: Gernot Ecker
Schnitt: Tanja Obermüller
Kamera: Herbert Luger