Der Grünberg ist der Hausberg der Gmundnerinnen und Gmundner und daher kein unbekannter Gipfel. Für Autos führt bis heute keine Straße hinauf, aber seit 1957 befördert eine Seilbahn die Ausflugshungrigen nach oben. Im Jahr 2013 wurde die bisherige Zweiseil-Umlaufbahn durch eine Zweiseil-Pendelbahn ersetzt. Eine Seilbahnfahrt auf den Grünberg oder der Aufstieg zu Fuß sind also Voraussetzung, um zum kristallklaren Laudachsee zu gelangen. Der Laudachsee liegt auf eine Höhe von 881 Metern und misst an der tiefsten Stelle 26 Meter. Der Bergsee ist voller Leben. Amphibien, Reptilien, Krebse und Fische, etwa Forellen, Saiblinge und Hechte, fühlen sich in seinem klaren und sauberen Wasser wohl. Der größte jemals in diesem See gefangene Fisch war ein Hecht mit dem stattlichen Gewicht von 16 Kilogramm.

Der See ist ein Überbleibsel aus der letzten Eiszeit. In Ufernähe befinden sich Hochmoorflächen bzw. Schwingrasen mit botanischen Raritäten wie Orchideen, Mehlprimeln, Pfeifengras und Moorbirken.
Das Gebiet rund um den Laudachsee ist ein öffentlich zugängliches Natur- und Erholungsgebiet. Im Sommer können sich die Besucher im glasklaren Wasser bei Wassertemperaturen von ca. 20 Grad erfrischen und im Winter kommen Schlittschuhläufer und Eisstockschützen gerne an den zugefrorenen See.
Botanische Rarität: Das Laudachmoor
Wer am Grünberg zum Laudachsee gewandert ist, geht oft auch noch weiter zu einem zweiten Naturjuwel in unmittelbarer Nähe, zum Laudachmoor. Sein Ursprung reicht 10.000 Jahre zurück. Ein Gang durch das Moor ist ein wunderbares Erlebnis. Der Boden gibt nach, Wasser dringt durch die Schuhe ein – eine unberührte grüne Landschaft mit dem Katzenstein im Hintergrund.

Obwohl das Gebiet nur 900 Meter hoch liegt, gibt es hier viele Latschen, weil sie Bedingungen wie Nährstoffarmut ähnlich wie im Hochgebirge vorfinden. Auch Heidelbeersträucher gedeihen hier prächtig, ebenso Preiselbeeren, Rauschbeeren, Moosbeeren, Besenheide und Pfeifengras. Die Bundesforste sind dabei das zwei Hektar große Moor zu renaturieren.
Es entstand in der Gletscherzeit aus einem verlandeten See. So siedelten sich an seinen Ufern Pflanzen an, die immer mehr wurden, bis das Ganze zugewachsen war. Das Laudachmoor erhält das Wasser ausschließlich durch Regen, was im Vergleich zu einem Niedermoor weniger Nährstoffe bedeutet. Deshalb sind die Pflanzen, die hier vorkommen, sehr speziell, etwa Torfmoose. Es gibt davon sehr viele verschiedene Arten, und sie sind in ihrem unteren Teil mitunter mehrere Tausend Jahre alt, während sie nach oben weiterwachsen. Sie bilden den Torf und können Wasser bis zum 20-Fachen ihres Trockenvolumens speichern.
Fleischfressender Sonnentau
Zu den botanischen Raritäten des Laudachmoors zählt auch der Sonnentau, eine fleischfressende Pflanze, die mit ihren Verdauungsenzymen Insekten auflöst und deren Nährstoffe aufnimmt.
Eine sehr ungünstige Entwicklung nahm das Laudachmoor, als man dort vor etwa 100 Jahren, Jahre lang Torf abbaute und das Moor dafür entwässerte. Durch Gräben wurde das Wasser in den Laudachsee abgeleitet, damit die Arbeiter beim Torfstechen nicht im Nassen stehen mussten. Der Torf wurde entweder zum Heizen oder zur Einstreu für Tiere verwendet, weil er gut saugt. Inzwischen haben die Bundesforste mithilfe von Baggern kleine Dämme aus Lärchenholz errichtet, sogenannte Spundwände, um das
Abfließen des Wassers zu verhindern und so den Wasserstand wieder zu heben. Dadurch wird verstärkt Torf gebildet, Kohlenstoff kann abgelagert und organisches Material aufgebaut werden.

Sagenhaftes
Der Laudachsee ist Heimat vieler Sagen. Die bekannteste ist jene vom Riesen Erla, der für die goldhaarige Nixe aus dem Laudachsee, in die er sich unsterblich verliebt hatte, Felsbrocken aus dem Traunstein riss und ans gegenüberliegende Ufer des Traunsees – „ans andere Ort“ – warf, um dort ein Schloss für sie zu bauen. Dieses Schloss ist heute unter dem Namen „Schloss Ort“ weltbekannt.