Der Ursprung dieser bis zu 70 Meter langen Keller geht auf mittelalterliche Erdställe zurück. Das waren keine Ställe im wörtlichen Sinn, sondern Stollen in denen die Bevölkerung Zuflucht gesucht hat. Heute ist allerdings von diesen Erdställen in der Kellergröppe nichts mehr vorhanden. Das Wort „Gröppe“ ist eine alte Bezeichnung für einen Graben, welcher als Fahrweg benutzt wird. Der Ausdruck findet sich aber nur eng begrenzt und scheinbar auch nur bei den Bewohnern des Bezirks Schärding. Allerdings scheint das Wort „Greppe“ auch im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm auf. Die Kellergasse in Raab, Im Volksmund eben auch Kellergröppe genannt ist für Oberösterreich eine Besonderheit und eine einmalige Anlage, die im Jahre 1996 unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Nicht alle Keller können noch genutzt werden. Manche von Ihnen liegen bereits unter mächtigen Baumwurzeln, deren Anblick uns in eine verwunschene Märchen- und Sagenwelt versetzt. So mancher Spaziergänger hat wohl in der Stille hier verweilt und darauf gewartet, dass unter dem mächtigen Wurzelwerk der Bäume ein Kobold oder gar das sagenumwobene Kröppenmandl hervorschauen. Aber der Sandstein und seine Sandsteingebilde regen natürlich unsere Phantasie an. Besonders Kinder sehen in den Formen alle möglichen Tierköpfe und Gesichter. Ja, sogar Heiligenfiguren meinen viele in den Sandsteinen zu erkennen. Solche Gebilde in den steilen Sandwänden erzeugen ein Gefühl, ständig beobachtet zu sein. Das Wechselspiel von Licht und Schatten, die herrliche Ruhe und die gute Luft unter den Bäumen machen aus der Kellergröppe fast schon eine Allee an dessen Ende man ein Schloss erwartet.

Gröppe mit Biermuseum
Zwei der insgesamt 26 Sandkeller sind als Museum eingerichtet. Bis 1620 lässt sich diese Kellergasse zurückverfolgen. Die großen Sandkeller gehörten zu den Brauereien und wurden im Innviertel natürlich nicht für die Wein, sondern für die die Bierlagerung verwendet. Ideal dazu war die konstante Temperatur von 8 Grad, im Sommer und auch im Winter. Heute werden die großen Keller vorwiegend von Baumschulen genutzt, zb. zum Lagern und Überwintern von Pflanzen und Setzlingen. Die kleineren Keller werden immer noch von privaten Haushalten zum Einlagern von Gemüse, Obst und Most verwendet. Und wenn im Hochsommer in der Kellergröppe gefeiert wird, dienen die Keller als willkommene Abkühlung.

Die Ausstellung des „Eiskellers“ wurde neu und anschaulich gestaltet. Die Geschichte der Eisernte und es Biertransports wird von dem für seine Holzskulpturen weithin bekannten Bildhauer Meinrad Mayrhofer aus Pram in künstlerischer Form dargestellt.: Menschen mit einer Trage in der Hand, Eisblöcke auf Tragen, Pferde, Zaumzeug, Bierwagen- und Fässer, all das wird detailgetreu gezeigt.
Wählen Sie mit – für die Kellergröppe 0901 05 901 12
Wenn für Sie die Kellergröppe der schönste Ort Oberösterreichs oder gar Österreichs sind, dann können Sie unter der Telefonnummer 0901 05 901 12 mit einem Anruf Ihre Stimme abgeben (Pro Anruf 0,50 Euro).
Das Voting beginnt am 2. Oktober um 19.20 Uhr, nachdem alle drei Plätze in der Fernsehsendung „Oberösterreich heute“ vorgestellt wurden – Voting-Ende ist Sonntag, 4. Oktober, 23.59 Uhr.

Streifzug durch Pflanzen und Tierwelt
Stieleiche und Hainbuche. Diese beiden Baumarten findet man dort am häufigsten. Neben ihnen gibt es aber noch die Winterlinde, oder den Bergahorn, Wald- und Traubenkirsche, die Weißbirke, Hasel, Liguster oder auch schwarzer Holunder. Am Fuße der Hänge wachsen sogar Frauen und Wurmfarn aber auch Geißbart. Nicht selten kommt es vor, dass gerade im Frühling viele Menschen aus dieser Gasse floralen Schmuck für Ihr zu Hause besorgen. Die häufigste Pflanze in der Kellergröppe ist aber das Springkraut, welches erst vor wenigen Jahrzehnten in Oberösterreich eingewandert ist. Es stammt aus Mittelasien und nahm seinen Weg über botanische Gärten in unsere Wälder. An den sonnig, trockenen Sandwänden geben den Betrachter bleistiftdicke Löcher Rätsel auf. Hier haben einzelne lebende Erdbienen ihre Brutröhren gegraben, in denen sie Nahrung lagern und darauf täglich ein Ei legen.

Der Weg führt bis Rom zurück
Historiker vermuten, dass schon in der Römerzeit ein Fahrweg durch die Gröppe geführt hat. Wahrscheinlich eine Römerstraße zwischen Lorch (Enns) und Passau. Wenn auch in der Gegend keine Römerfunde gefunden wurden, so haben wir doch wenigstens erkennbare Überreste römischer Befestigungen. Raab selbst soll die Poststation „Stanacum“ gewesen sein. Fest steht; wer die Kellergröppe in Raab mit ihren historischen Sandkellern besucht fühlt sich nicht nur Jahrhunderte zurück versetzt sondern findet auch Kraft, Ruhe und vor allem eine herrliche Abkühlung an heißen Sommertagen.
So finden Sie zum Schatz
A 25 Richtung Passau, Ausfahrt Pichl bei Wels nehmen, weiter Richtung Grieskirchen, weiter auf der B137 bis Raab / Innviertel.