Pesenbachtal
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„9 Plätze 9 Schätze“: Das Pesenbachtal

Archäologische Funde, Sagen und geomantische Analysen lassen darauf schließen, dass das Pesenbachtal in Feldkirchen an der Donau seit der Besiedelung des Donauraums auf eine ungebrochene Heiltradition zurückblicken kann. Darüber hinaus ist das wildromantische Tal Naturraum für Mensch und seltenes Getier.

Zwei Quellbäche sind der Ursprung des Pesenbachs, der über dutzende Kaskaden durch das Schlucht- und klammartige Tal sprudelt. Kurz vor Ottensheim mündet er nach 34 Km in die Donau. Im Jahr 1963 wurde das wildromantische Pesenbachtal mit seinen seltenen Tierarten, wie der Smaragdeidechse und der Äskulapnatter, dem „Seelentier" des Tals, zum ersten Naturschutzgebiet des Mühlviertels ernannt. Großartige Naturphänomene wie die „Blaue Gasse“, Quellen und Tümpel, zyklopische Felsformationen wie das Wahrzeichen des Pesenbachtals, der „Kerzenstein“, begeistern den Besucher. Der Reichtum und die Vielfalt an seltenen Moosen, Flechten und Farnen gelten als Besonderheit des Pesenbachtales. Die naturbelassene Wildwasserlandschaft wird von eindrucksvollen Gesteinsformationen umrahmt und ist Lebensraum von Feuersalamander, Eidechse, Wasseramsel sowie unzähligen Schmetterlingen und Libellen.

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Ein Tal mit heilender Wirkung

Das Pesenbachtal in Bad Mühllacken ist ein einzigartiger Naturraum mit einer langen Heiltradition. Einst soll sich Knappe Bruno im Jahr 1300 zu einer Quelle im Pesenbachtal geschleppt haben und von einer Krankheit geheilt worden sein. „Gesund werden“ steht hier schon seit vielen Jahrhunderten im Vordergrund. Die Fortsetzung dieser Tradition mündet im Jahr 2014 in der „Traditionellen Europäischen Medizin“ der Marienschwestern im Kurhaus Bad Mühllacken. Wer sich auf die Heilrunde macht entdeckt das Julius-Bründl, die Bruno Quelle, die Geißkirche, die Waldandacht und das Klausbachdachl. Das Gehen am rauschenden Bach, das lustvolle Atmen der Waldluft fördern die Wirkung in einer geradezu zauberhaften Weise. Der Bachverlauf ändert mehrfach seine Richtung, sodass die ihn begleitenden Uferwege Schatten und sonnige Stellen in reicher Abwechslung bieten. Mehrere Stege verbinden die Ufer des Pesenbachs und viele bequeme Ruhebänke laden zu beschaulicher Rast. In den Tümpeln kann man baden, Wald und Wasserlust genießen.

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Einzigartige Fauna

Im Pesenbachtal leben zahlreiche Vogelarten wie zum Beispiel der Zaunkönig, die Wasseramsel, der Laubsänger oder das Wintergoldhähnchen. Buntspecht und Rotkehlchen sind auch ständige Gäste. Da der Mäusebussard kleine Waldgebiete bevorzugt, ist er auch im Tal vertreten. Der Smaragdeidechse aber auch der seltenen Äskulapnatter, von der schon die Rede war, bietet das Pesenbachtal ebenso einen sicheren Lebensraum. Möglicherweise wurde die Äskulapnatter ungefähr im 3. Jahrhundert vor Christus von den Römern nach Österreich gebracht.

In diesem wildromantischen Tal schlagen auch schöne Falter ihre Flügel. Der Schwalbenschwanz, den Großen Schillerfalter den Admiral und verschiedene Formen des Perlmuttfalters. Wenn man Glück hat sieht man auch den ein oder anderen Fischotter, Dachs oder Baummarder. Ein hoher Lebensraum aufgrund der guten Wasserqualität ist das Pesenbachtal auch für die Bachforelle. Sie ernährt sich von Insekten und kleineren Fischen.

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Sagen und Mythen des Pesenbachtals

Grüner Tümpel, Schwarze Klamm, Floßgasse, Sunntümpel, Bachstelzenstein, Blauer Tümpel, Blaue Gasse, Steinernes Dachl, Gelbe Tümpel und schließlich Teufelsbottich: Namen die die Phantasie anregen, hier entstehen Sagen und Mythen. Die Teufelsbottiche sind große, runde Becken im Bachlauf, in denen, der Legende nach, der Teufel wohnen soll. Andere Mythen behaupten, die Bottiche dienten dem Teufel als Badeorte. Das Wasser des Pesenbachs wird an diesen Stellen stark aufgewirbelt.

Man erzählt sich auch, dass bei der Gaißkirche ein Einsiedler gelebt hat, der eine Geiß hielt. Man sieht die Löcher noch, in denen sein Bett verankert war. Die Stelle soll vor dem Hochwasser 1954 noch viel geschützter gewesen sein, aber dann brach ein Stück Felsen das Dach der Behausung herunter – nur eine Geschichte von vielen im Pesenbachtal.

Das Wahrzeichen des Pesenbachtals

Der zwölf Meter hohe Kerzenstein hoch über dem Bach ist das Wahrzeichen des Tals. Die als Naturdenkmal ausgezeichnete 40 Meter hohe Granitsäule besteht aus zwei übereinander getürmten Felsblöcken. Das Naturgebilde wurde durch Windschliff geformt, Geologen sprechen von Wollsackverwitterung und der damit verbundenen Erosionsphase. Vor allem der obere Block gleicht einem vollgestopften Wollsack, der zweite ruht auf einer schrägen Fuge. Das Pesenbachtal, ein einzigartiger Naturraum der seine Wirkung nicht verfehlt.

So finden Sie den Schatz:

Kontakt:
Gemeinde Sankt Martin
Markt 2
4113 St. Martin i. M.

Marktgemeinde Feldkirchen an der Donau
Hauptstraße 1
4101 Feldkirchen an der Donau
Tourismusbüro: 07233 7190

ANREISE:
B127,Rohrbacher Straße, danach auf B131 Aschacherstrasse abbiegen. Ziel nach 10 km erreicht.