Steyr Durchbruch
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„9 Plätze 9 Schätze“: Der Steyr Durchbruch

Das im Jugendstil erbaute und 1908 fertiggestellte Kraftwerk ist an sich schon eine Sehenswürdigkeit. Der glasklare Fluss der Steyr und das sich am rechten Ufer befindende Naturdenkmal „Rinnende Mauer“, macht daraus einer der schönsten Plätze Österreichs.

Es ist nur ein Bruchteil der Strecke, die der Fluss auf seinem Weg durch Oberösterreich zurücklegt. Die Steyr entspringt unter den wachsamen Augen der hohen Karstberge des Toten Gebirges im Talschluss der Baumschlagerreith bei Hinterstoder. Geboren als Rinnsal, wird sie schnell zu einem jungen Bach. Schon früh findet sie Verbündete. Der Weißenbach und die Krumme Steyr unterstützen sie bei ihrer Entwicklung. Die Stimmungsschwankungen stellen auch ambitionierte Wassersportler vor Herausforderungen: einmal fauchend, spritzend und gefährlich beim Wasserfall Stromboding, dann wieder sanft, ruhig und beschaulich an den historischen Mauern von Schloss Klaus vorbei. Wenige Kilometer legt der Fluss noch zurück, bevor ihm der Durchbruch gelingt. Das Kraftwerk „Steyrdurchbruch“ ist nur eines von sechs an den Ufern des Gewässers.

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Das älteste und architektonisch wertvollste Kraftwerk oberhalb der Durchbruchstrecke des Steyrflusses ist ein Industriedenkmal von europäischem Rang. Mauriz Balzarek, ein Schüler Otto Wagner hatte es gebaut. Besonders ins Auge sticht dem Besucher die Bogenbrücke unterhalb der Staumauer. Die original Francisturbinen aus 1908 sind bis heute in Betrieb. Eine Sehenswürdigkeit die sich ganz unaufdringlich ins Landschaftsbild fügt. Der wahre Schatz dieses Platzes ist der Steyr Fluss als solcher. Er ist der längste zur Gänze im Bundesland Oberösterreich liegende Fluss, mit weitgehender Trinkwasserqualität von der Quelle bis zur Mündung. Und der kristallgrüne Fluss, der auch bei höchsten Sommertemperaturen eiskaltes Wasser führt, strahlt einen einzigartigen Zauber aus.

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Die Steyr in Zahlen

58 Zuflüsse hat die Steyr, 42 Brücken überqueren sie, 11 Kraftwerke oder Wehre unterbrechen ihren Lauf, bis sie nach 68 Flusskilometern mit durchschnittlich 35,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in die Enns mündet. Immerhin zu zwei Dritteln ihres Laufes in freier, unverbauter Fließstrecke. Nur knapp sieben Grad „warm“ ist die Steyr im Jahresmittel, im hintersten Stodertal, wo die Steyr entspringt sogar nur knapp sechsGrad. 70 Kilometer erstreckt sich die Steyr von ihrem Ursprung in Hinterstoder bis zur Mündung in Steyr. Vom sprudelnden Quellbach über den tosenden Strumboding-Wasserfall, gezähmt am Klauser Stausee hin zum gewaltigen Steyrdurchbruch mit dem Jugendstilkraftwerk und vorbei am Naturschauspiel Rinnende Mauer bei Molln. Eindrucksvoll schneidet sich die Steyr ihren Weg durch eine noch immer sehr naturnahe und ursprüngliche Flusslandschaft mit ihrem smaragdgrünen Wasser. So zählt das Steyrtal mit seinen Konglomeratschluchten zu den urtümlichsten Landschaften Oberösterreichs. Ein Teil dieser Landschaft gehört zum Nationalpark Kalkalpen.

Das Naturdenkmal die „rinnende Wand“

Zum Klettern zu porös, hat es andere Eigenschaften, die den Erkunder der Steyrschlucht begeistern. Bei schönem Wetter steht man unter diesen Felsen buchstäblich im Regen. Das ist keine neue Touristenattraktion, sondern ein seltenes Naturphänomen. Aus der rinnenden Mauer tritt aus bis zu sieben Metern Höhe gestautes Hang- und Grundwasser aus. Mitunter fühlt man sich unter der Traufquelle auch wie im Gebirge. Oft ist es nur ein dichter Wasservorhang, nach starkem Regen aber kann es auch zu einer kräftigen Dusche kommen. Hier wachsen mit Petergstamm und Zwergalpenrose Hochgebirgspflanzen auf 400 Meter Seehöhe.

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Doch nicht nur auf den Wänden, auch im Wasser gibt es besondere Bewohner. Huchen mit bis zu eineinhalb Metern Länge zischen vorbei. So selten, wie man sie sieht, so selten sind sie auch geworden: Die Lachsfische sind vom Aussterben bedroht. Mit etwas Glück zeigt sich auch der elegante Flussuferläufer, der seine Eier in die Schotterbänke der Steyr legt.

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Wer die Strecke mit einem Kanu bezwingt wird am meisten belohnt. Mit dem Auto sind es etliche Minuten und Eindrücke weniger. Immer wieder sind Freizeitkapitäne am Fluss zu beobachten, denn erst im Wasser lernt man dieses Naturjuwel zu schätzen.

So finden Sie zum Schatz:

Kontakt:
Tourismusverband Steyr
Eisenstrasse 75
A-4462 Reichraming
Tel: +43725253229
Nationalpark Kalkalpen

Anreise:
Auto: A9 Pyhrn Autobahn, Ausfahrt Klaus, auf B138, Richtung Steyr Durchbruch (ca. 4km)