Der Lebensmittelerzeuger liegt etwa eine Autostunde westlich von Kiew. Die Basis seines Viehbestandes stammt aus Oberösterreich. Die Zusammenarbeit begann vor mehr als fünf Jahren und hat bisher auch den Krieg überstanden, der schon fast zwei Jahre dauert, so der Obmann des Verbandes, Josef Stöckl: „Die ersten 500 Tiere sind aus Österreich gekommen, und mittlerweile ist die Reproduktion so gut, dass die Jungtiere die Herde auf über 2.000 Tiere aufgebaut haben.“
Betrieb versorgte auch Soldaten
Vor Kriegsbeginn wurden hier auch noch 1.000 Mangalica-Schweine gehalten. Doch der Betrieb lag an der Frontlinie, und so forderte die Versorgung der Soldaten und der Zivilbevölkerung ihren Tribut. Enorm waren auch die Personalprobleme, so Sergej, der Eigentümer: „Hier verlief die Front, hier war unsere Verteidigung. Wir haben unsere Soldaten versorgt, weil es Probleme mit Lebensmitteln gab.“
„Kaufkraft mit Krieg stark gesunken“
Herzstück des Unternehmens ist nun die Produktion von Käse, Joghurt und Milch. Die Schwierigkeiten waren enorm, die im ersten Kriegsjahr zu überwinden waren: „Die Lage war schwierig, weil der Handel nicht funktioniert hat", so Sergej, der Eigentümer. Ein Laib Käse kostet etwa zehn Euro im Supermarkt. Angesichts der Qualität der Produkte soll dieser Preis durchaus gerechtfertigt sein, doch in Kriegszeiten ist das ein Problem, so Stöckl: „Die wirklich reichen Leute bekommen ohnehin von überall die Produkte her. Aber die Kaufkraft im normalen Lebensmittelhandel ist mit dem Krieg natürlich stark gesunken.“
Der Kontakt zwischen Oberösterreich und der Ukraine wird nun vor allem online gehalten, doch die Zusammenarbeit steht auf solider Basis und wird auch den Krieg überdauern.