Ist die Schadstoffbelastung auf der Westautobahn (A1) zwischen Linz und Enns zu hoch, leuchtet automatisch Tempo 100 auf. 2008 wurde der „Lufthunderter“ eingeführt, und er wird wohl auch weiterhin bestehen bleiben, so Umwelt- und Klimalandesrat Kaineder: „Wir haben in diesem Jahr eine große Evaluierung für diese Maßnahme des Hunderters auf der A1 durchgeführt. Es ist so, dass wir den Grenzwert von 30 Mikrogramm, wenn wir keine Tempo-Hundert-Schaltungen haben, nicht dauerhaft unterschreiten. Das heißt, die Maßnahme wirkt. Wir brauchen diese Maßnahme, um die Gesundheit der Menschen auch weiterhin zu schützen.“
EU soll Grenzwerte noch verschärfen
Außerdem sei zu erwarten, dass die EU die Grenzwerte im kommenden Jahr noch verschärfen werde, dann brauche es ohnehin neue Maßnahmen, so Kaineder: „Die Grenzwerte sind nicht frei erfunden, sondern beziehen sich auf die Gefahr, die von diesen Schadstoffen ausgeht. Wenn man dauerhaft an stark befahrenen Straßen wohnt, dann ist das gefährlich für die Gesundheit. Da ist viel Lärm und auch viel Feinstaub.“
Luftqualität ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit
Feinstaub kann über die Atemwege bis ins Blut gelangen und dort Entzündungen auslösen, heißt es von Medizinern. Erst am Mittwoch hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Alarm geschlagen, weil laut jüngsten Untersuchungen die Luftqualität in fast ganz Europa eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit darstelle.
FPÖ sieht „Lufthunderter“ kritisch
Die FPÖ verweist auf die Obergrenze der Weltgesundheitsorganisation mit 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Diesen Wert vergleichen die Freiheitlichen mit dem auf dem Streckenabschnitt in Enns gemessenen Jahresmittelwert von 29,7 Mikrogramm für das Jahr 2022. Mobilitäts-Landesrat Günther Steinkellner sagt: „Die Geschichte hat uns gezeigt, dass wir Herausforderungen nicht durch Verzicht bewältigen, sondern durch neue Ideen und Anpassungsfähigkeit. Ob es unter diesem Credo zielführend ist, unüberwindbare Hürden aufzuerlegen und die freie Mobilität der Menschen immer weiter zu drosseln bleibt diskussionswürdig."