Wald im Sommer (vor allem mit Fichten) aus der Luft
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Umwelt und Klima

Versuchsweise Zedernwälder im Hausruckviertel

Der Klimawandel stellt die Forstwirtschaft vor große Herausforderungen. Nun soll in Aisterheim (Bezirk Grieskirchen) ein Zedernwald wachsen, um zu sehen, ob dies Bäume der Zukunft sein könnten. Geleitet wird das Projekt „Cedrus4Clim“ von der Uni für Bodenkultur.

Die ersten Versuchsflächen in Oberösterreich wurden in Aistersheim angelegt, informierte die an dem Projekt beteiligte Landwirtschaftskammer OÖ am Montag. Ziel des Projekts ist es, zu untersuchen, ob Libanon- und Atlaszeder für den Anbau in Österreich taugen und gegebenenfalls die Saatgutversorgung zu sichern.

Versuchszedernwälder in drei Bundesländern

Dazu werden im Burgenland, in Niederösterreich und Oberösterreich mehrere Versuchsflächen angelegt. In Oberösterreich wurden die ersten Versuchsflächen Ende Mai auf Waldflächen in Aistersheim bepflanzt.

Die Hoffnung ruht vor allem auf der in der Türkei, Syrien und dem Libanon heimischen Libanonzeder. Sie erträgt längere Trockenzeiten und heiße Sommer und Experten erwarten, dass sie sich hierzulande gut anpassen würde.

Forstwirte nach Versuchen in Bayern optimistisch

In Mitteleuropa wurde sie bisher nur selten angepflanzt, erste Versuche in Bayern stimmen die Forstwirte aber optimistisch: Durch die höheren Niederschläge im Vergleich zu ihrer Heimat habe die Libanonzeder gutes Wachstum gezeigt, heißt es in der Aussendung.
Derzeit setzt man bei der Wiederaufforstung vor allem auf heimische Baumarten, um den Anforderungen des Klimawandels zu trotzen. „Es wird zusätzlich aber auch notwendig sein, Baumarten zu untersuchen, welche bereits heute unter den Klimabedingungen von morgen wachsen können“, erklärte Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ, die Grundidee des Projekts.

Boku: „Grundstein für sichere Versorgung“

„Die in diesem Projekt erstmals für Mitteleuropa vorgesehene Kombination einer Serie von Versuchsflächen entlang eines Ost-West-Gradienten über drei Bundesländer wird nicht nur zeitnah erste Herkunftsempfehlungen vorlegen können, sondern legt auch den Grundstein für eine sichere Versorgung der heimischen Forstwirtschaft mit hochwertigem Saat- und Pflanzgut“, ist Projektleiter Raphael Klumpp, Professor am Institut für Waldbau an der Boku, optimistisch.

Die Libanonzeder wäre sowohl aus ökologischen Gründen zur Erhaltung des Waldes als auch für die Forst- und Holzwirtschaft in Österreich von hoher Bedeutung, so seine Einschätzung.