Stefan Koch, JKU
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Stefan Koch wird neuer JKU-Rektor

Der neue Rektor der Johannes Kepler Universität steht fest: Der Wirtschaftsinformatiker Stefan Koch wird ab dem Herbst die Führung der Linzer Universität übernehmen.

Koch ist aktuell Vizerektor für Lehre und Studierende und stellvertretender Vorstand des Instituts für Wirtschaftsinformatik. Er wurde am Freitagnachmittag einstimmig vom Universitätsrat gewählt und folgt am 1. Oktober auf Meinhard Lukas. Die Funktionsperiode dauert dann vier Jahre.

Seit 2016 an JKU tätig – Aufbau der Business School

Koch wurde 1974 in Wien geboren. Auf das Diplomstudium Wirtschaftsinformatik an der Universität Wien folgte ein Doktorat an der Wirtschaftsuniversität Wien. 2006 habilitierte er dort für das Fach Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsinformatik. Zwischen 2008 und 2016 war Koch an der Bogazici University in Istanbul tätig und führte dort vier Jahre das Department of Management.

2016 folgte Koch dem Ruf der JKU und wurde Vorstand des Instituts für Wirtschaftsinformatik – Information Engineering. In dieser Rolle war er federführend am Aufbau der JKU Business School beteiligt. Seit 2019 ist er als Vizerektor für Lehre und Studierende Teil des Rektorats von Meinhard Lukas und auch dessen Stellvertreter. Seine Forschungsschwerpunkte sind IT-Management, -Strategie und -Governance in Organisationen sowie Geschäftsmodelle und offene Innovationsprozesse in der digitalen Ökonomie.

Konzept der Resilienz und Entwicklung überzeugte

Koch habe in den Hearings und in den Gremien mit seinem Konzept überzeugt, erklärte die Vorsitzende des Unirates, Katharina Pabel. In diesem widmete er sich der Universität „als Kompass in der großen Zeit der Veränderungen“ und den Schwerpunkten „Verantwortung, Resilienz und Transformation“. Eine Veränderung, mit der er sich definitiv wird auseinandersetzen müssen, ist das in der Gründungsphase befindliche Linzer Institute of Digital Sciences Austria (IDSA), das im Wintersemester den Betrieb in Linz aufnehmen soll – mit unklaren Auswirkungen auf die JKU.

Koch: Keine „Kannibalisierung“ mit IDSA

Koch erwartet, dass das IDSA „in seiner Konzeption die digitale Transformation vorrangig in den Vordergrund stellen wird“ und, dass eine „kooperative Zusammenarbeit“ und eine „komplementäre Entwicklung“ gut möglich seien, meinte er auf den neuen Mitbewerb in Linz angesprochen. Er hofft, dass beide „in einer Win-win-Situation strategisch wachsen können“.

Es dürfe aber zu keiner „Kannibalisierung“ kommen, sondern man müsse daran arbeiten, gemeinsam mehr Studierende und Exzellenz von außerhalb an den Standort zu holen. Gespräche mit dem IDSA hätten begonnen, man müsse sie aber noch intensivieren und „auf eine inhaltliche Ebene bringen“, um zu sehen, wo sich die zwei Unis positionieren können.

„Universität ist Mitte der Gesellschaft“

Generell sieht Koch Resilienz als eine wichtige Anforderung an eine Universität. Die JKU habe diese in der Pandemie bewiesen, aber man müsse weiter daran arbeiten. Die JKU sei breit aufgestellt, es gelte „diese Disziplinen kreativ zu verknüpfen“, agil zu sein und bereit, auf Veränderungen einzugehen.

„Für mich ist Universität in der Mitte der Gesellschaft“, sie müsse sich aktiv einbringen. In einer Zeit großer Herausforderungen und Veränderungen „ist es Aufgabe einer Universität, sich der Transformationsprozesse, die dadurch ausgelöst werden, anzunehmen“. Auch will er, dass sich die Uni noch stärker öffnet und internationale Studierende noch stärker anzieht.

Fokus auch auf Wissenschaftskommunikation

Ein besonderer Fokus soll in den nächsten Jahren auf Wissenschaftskommunikation gesetzt werden – ein entsprechendes Erweiterungsstudium ist in Planung.

Die Funktionsperiode des JKU-Rektors dauert vier Jahre. Der scheidende Rektor Lukas hatte sich nicht mehr beworben. Er hatte als Favorit für den Posten des Gründungspräsidenten des IDSA gegolten, hier kam aber die Grazer TU-Professorin Stefanie Lindstaedt zum Zug. Mehr dazu in Lindstaedt als Gründungsrektorin bestätigt (ooe.ORF.at, 11.4.23).

ÖH: Koch verlässlicher Partner

Die Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH) ist zufrieden mit der Wahl Kochs: Er habe als Vizerektor bewiesen, „dass er ein verlässlicher Partner mit einem offenen Ohr für uns Studierende ist“, lobte ihn Vanessa Fuchs, Vorsitzende der ÖH JKU. Sie hoffe, dass er sich dieses beibehalte, und deponierte gleich erste Anliegen: „Besonders wichtig sind für uns die Digitalisierung der Lehre an der JKU sowie die Ausweitung des Angebots von Unikursen auf jedes Semester.“

Meinhard Lukas, Uni-Rats-Vorsitzende Katharina Pabel, Stefan Koch, Senatsvorsitzender Johann Höller
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Amtierender Rektor Meinhard Lukas, Uniratsvors. Katharina Pabel, design. Rektor Stefan Koch, Senatvors. Johann Höller (v. l. n. r.)

Gute Wünsche aus Politik

„Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit und sind überzeugt, dass Stefan Koch den Erfolgsweg der Johannes Kepler Universität weiter fortsetzen wird.“ So reagierten Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts- und Forschungslandesrat Markus Achleitner (beide ÖVP) auf die Wahl des neuen Rektors. In den vergangenen Jahren an der JKU habe Koch in seiner Funktion als Vizerektor bereits Managementqualität in Führungsverantwortung und Geschick im Ausgleich der Interessen bewiesen.

Dank an scheidenden Rektor

Gleichzeitig dankten die Landespolitiker auch dem im Herbst scheidenden Rektor Lukas für seine Verdienste um die JKU. Er habe in den acht Jahren seiner Amtszeit die Universität entschieden gestaltet und geprägt.