Honig wird auf einen Löffel genommen
APA/dpa/Oliver Berg
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Chronik

Gepanschter Honig nimmt zu

Vieles deutet für die heimischen Imker derzeit auf ein gutes Honigjahr hin. Laut Studien der europäischen Kommission ist aber auch viel gepanschter Honig aus dem Ausland auf dem Markt, der sich nur schwer von heimischen Produkten unterscheiden lässt.

Heimischer Honig ist ausgewiesen. Sogar die Adresse der Imkerin oder des Imkers ist auf dem Glas angeführt. „Wenn man sieht, das ist Honig aus nicht EU-Ländern, dann würde ich zumindest einmal skeptisch hinterfragen, ob das eine ordentliche Qualität ist“, so Herbert Vizthum, Präsident des Landesverbandes für Bienenzucht.

Knapp die Hälfte der Honigproben gepanscht

Honig aus dem Ausland muss nicht schlecht sein. Analysen des Labors der Gemeinsamen Forschungsstelle im Auftrag der europäischen Kommission sind jedoch relativ ungustiös. Von 320 Honigproben war mit 46 Prozent fast die Hälfte gepanscht. „Überraschenderweise, ist gerade der Honig aus England zum Beispiel in zehn Proben zehnmal gefälscht gewesen. Aus der Türkei waren von 15 Proben 14 gefälscht“, so Vizthum.

Aus China etwa fielen 74 Prozent der Proben durch. Schätzungen zufolge ist ein Fünftel des in der EU konsumierten Honigs gefälscht. „Das geht von gar keinem Honig, also zum Beispiel Zuckersirup, bis hin zu Vermischungen von gutem und nicht so hochwertigem Honig“, so Vizthum weiter.

Bienen in einer Honigwabe
ORF

Heimischer Honig deckt 40 Prozent des Bedarfs

Etwa 40 Prozent des österreichischen Bedarfs können durch heimischen Honig abgedeckt werden, das leisten in Oberösterreich Bienen in 90.000 Bienenstöcken gemeinsam mit 8.500 Imkerinnen und Imkern. „Die Oberösterreichischen Imker sind sehr Preissensibel, und auch sehr vorsichtig bei Preiserhöhungen. Das kann man erkennen, wenn man langfristig die Preise beobachtet. Zum Teil ist der gepanschte oder sogar gefälschte Honig wesentlich teurer, als der heimische Honig. Das bereitet den Imkern daher überhaupt keine Sorgen“, so Vizthum abschließend.

Strengere Qualitätskontrollen gefordert

Gefordert werden nun seitens der Landwirtschaftskammer und der Standesvertretung der Landwirte in Brüssel strengere Qualitätskontrollen und eine Deklarierungspflicht, durch sie soll der Weg vom Bienenstock bis ins Glas abzulesen sein.