Landesgericht Ried
ORF.at/Dominique Hammer
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Chronik

Mordversuchsprozess in Ried wird fortgesetzt

Am Landesgericht Ried wird am Donnerstag der Prozess gegen eine 32-jährige Frau fortgesetzt, die im Sommer im Bezirk Schärding versucht haben soll, ihren 41-jährigen Mann zu töten.

Sie soll ihm im Schlaf mit einem Messer eine 18 Zentimeter lange Schnittverletzung am Hals zugefügt haben, die aber nicht lebensgefährlich war. Die Frau war zuerst teilweise geständig, hat sich dann aber in Widersprüche verwickelt. Ihr drohen zehn bis 20 Jahre Haft oder lebenslänglich.

Mögliche Tatwaffe bisher nicht gefunden

Die Angeklagte hatte am ersten Verhandlungstag überraschend erklärt, nicht sie, sondern ihre damals 13-jährige Tochter sei die mutmaßliche Täterin. Am ersten Verhandlungstag wurde neben Zeugen auch ein Sachverständiger zur möglichen Tatwaffe gehört, die bisher nicht gefunden wurde.

Zwei Stanleymesser sichergestellt

Am Tatort, im Haus der Familie, waren zwei Stanleymesser – eines mit orangem und eines mit rotem Griff – sichergestellt worden, die theoretisch als Tatwaffe infrage kommen. An beiden seien Spuren von der mutmaßlichen Täterin und dem Opfer gefunden worden, allerdings kein Blut, führte der Sachverständige aus. Die Messer könnten abgewaschen worden sein, ergänzte er. Dennoch stellte er klar, „dass keine Zuordnung als Tatwaffe möglich“ sei. Laut Aussage einer Polizistin hätte die Angeklagte selbst einem Beamten jenes mit dem orangen Griff als Tatwaffe gezeigt.

Antidepressiva in Gulasch gemischt

Am Tatabend, dem 2. August, soll die Frau laut Anklagebehörde ihre Medizin, die sie wegen depressiver Erschöpfungszustände einnimmt, dem Mann ins Gulasch gemischt haben. Darauf schlief dieser nach dem Essen erst auf der Couch ein und ging später zu Bett. Dort soll die gebürtige Tschechin dann mit einem scharfen Messer den Schlafenden an der Kehle geschnitten haben. Davon wachte der Verletzte auf und schrie, worauf die Angeklagte von ihm abgelassen haben soll. Der Mann drückte mit einem Tuch auf die blutende Wunde und rief seiner Tochter zu, sie solle die Rettung rufen.