Die Industriellenvereinigung hat in Oberösterreich eine Umfrage zum Arbeitskräftemangel und den Gründen dafür machen lassen. Das Ergebnis: Jeder Zweite meint, vielen fehle der Wille, Überstunden zu machen. Zwei Drittel sehen die Leistungsbereitschaft generell gesunken. IV-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch sieht den Fehler im Steuersystem: „Die Besteuerung von Überstunden muss reduziert werden. Letztlich muss es sich auch lohnen, wenn man freiwillig in der Pension weiterarbeitet. Es ist völlig absurd, wenn man da noch Pensionsversicherung bezahlen muss, das ist ein Witz.“
Gewerkschaft: „Vielfach überbordende Mehrarbeit“
Mangelende Leistungsbereitschaft sehen die Gewerkschaften nicht, im Gegenteil. Der geringe Personalstand in vielen Betrieben verlange vielfach überbordende Mehrarbeit. Hans Karl Schaller, der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Pro-GE sagt am Rande der ÖGB-Landeskonferenz: „Da fangt ein ganz ungutes Klima an, dass man sich irgendwie schlecht fühlt, wenn man einmal krank ist. Weil man möchte ja die Kollegen in den Betrieben nicht enttäuschen.“ Ein Punkt dürfte unstrittig sein – wie stark es mittlerweile an Arbeitskräften fehlt. In der IV-Umfrage sieht sich fast jeder Zweite persönlich betroffen.