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ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Sparkasse OÖ mit „solidem“ Ergebnis

Die Sparkasse Oberösterreich hat 2022 ein aus eigener Sicht „solides“ Ergebnis vor Steuern von 94 Millionen Euro erzielt. Das ist weniger als im Jahr davor (137,5 Millionen Euro), aber höher als vor Corona (2019: 84 Millionen Euro).

Als Grund für den nunmehrigen Rückgang führt das Management unter der Vorstandsvorsitzenden Stefanie Christina Huber an, dass 2021 gebildete aber nicht benötigte Risikovorsorgen noch einen Beitrag von 22,8 Mio. Euro zum Ergebnis geleistet hätten.

Kundenkredite stiegen auf 9,7 Milliarden Euro

Das Verhältnis der notleidenden Kredite zu den Kundenforderungen hatte sich 2021 von 2,3 auf 2 Prozent verringert, 2022 erreichte es wieder 2,2 Prozent. Letzteres bezeichnet die Bank als „normaler“. Die Kundenkredite stiegen nunmehr um 618 Millionen Euro oder 6,8 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro. Wachstumstreiber war das Firmenkundengeschäft. Denn die neuen regulatorischen Anforderungen im privaten Wohnbaugeschäft sowie der Kosten- und Zinsanstieg ließen vor allem in der zweiten Jahreshälfte das Neugeschäft bei Wohnkrediten um rund die Hälfte zurückgehen, in der ersten Jahreshälfte hatte es noch einen Zuwachs von zwölf Prozent gegeben. Die Spareinlagen wuchsen um 106 Millionen Euro oder zwei Prozent auf 5,4 Milliarden Euro.

Zinsergebnis von rund 189 Millionen Euro

Das Zinsergebnis belief sich auf 189 Mio. Euro (plus 6,5 Prozent). Das Provisionsergebnis nahm um 3,7 Prozent auf knapp 130 Millionen Euro zu. Die Bilanzsumme sank von 15,4 auf 16,4 Milliarden Euro, was mit der Rückzahlung eines EZB-Tenders in der Höhe von einer Milliarde begründet wird. Die Anteilsverwaltung Allgemeine Sparkasse (AV) baute durch eine Kapitalherabsetzung und den zusätzlichen Erwerb von Aktien der Sparkasse OÖ ihre Anteile daran auf 76,7 Prozent aus, die Erste Bank reduzierte ihren Anteil auf 19 Prozent. Bis Juni 2026 soll das Verhältnis 85,7 zu zehn Prozent betragen.

Stärkere regionale Verwurzelung geplant

Damit soll eine stärkere regionale Verwurzelung erzielt werden. Die Kapitalherabsetzung im Zuge der Veränderung der Eigentümerstruktur wirkte sich auf das Kernkapital aus. Dessen Quote reduzierte sich von 17,5 auf 16,6 Prozent, was 929 Mio. Euro entspricht. Die Eigenmittel lagen bei 1,16 Mrd. Euro (Vorjahr 1,19 Mrd.). Die Eigenmittelquote sank von 21,1 auf 20,7 Prozent. Erstmals wurden in einem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm kostenlose Aktien an der Erste Group überlassen, weiters konnten steuerlich begünstigt weitere Aktien erworben werden. Daran beteiligten sich rund 90 Prozent der Mitarbeiter. Die Sparkasse OÖ investierte dabei zwei Mio. Euro.

Zahl der Belegschaft sank

Die Belegschaft sank von über 1.700 auf 1.683 Mitarbeiter. Die Zahl der Filialen im Marktgebiet Oberösterreich und westliches Mostviertel ist mit 146 gleich geblieben, dabei hat der Anteil von Selbstbedienungsstandorten von 31 auf 35 zugenommen. Einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr zu geben hält Huber für verfrüht, dazu sei es noch zu jung. Aber immerhin sei eine gewisse Investitionslust -und Laune zu bemerken.