Donau bei Hainburg bzw. Bad Deutsch-Altenburg
ORF/Stefan Schwarzwald-Sailer
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Chronik

Schifffahrtflaute war gut für Donau-Jungfische

Während der Corona-Pandemie war die Personenschifffahrt auf der Donau eingeschränkt – und das hat sich positiv auf den Fischbestand ausgewirkt. Das habe eine von ihnen in Auftrag gegebene Studie ergeben, berichteten der Oö. und der Nö. Landesfischereiverband am Donnerstag.

Für die Jungfische ist demnach vor allem der Wellenschlag der Schiffe problematisch, durch den sie an Land gespült oder zu früh in den Hauptstrom gesogen werden können.

Jungfischdichte großen Schwankungen unterworfen

Da 2020 um 14 Prozent und 2021 um 25 Prozent weniger Passagierschiffe verkehrten als vor der Pandemie, ließen die Fischereiverbände untersuchen, wie sich das unter Realbedingungen auf den Fischbestand auswirkt. Konkret wurden mittels Elektrofischerei gezielt Jungfische in frühen Entwicklungsstadien gefangen und gezählt. Ergebnis: Im Bereich Engelhartszell in Oberösterreich war die Jungfischdichte 2021 doppelt so hoch wie 2022, im Juni 2020 betrug sie sogar fast das Achtfache des 2022er-Wertes.

Dazu wird festgehalten, dass die Jungfischdichte in einem großen Fluss aufgrund wechselnder hydrologischer Rahmenbedingungen grundsätzlich großen Schwankungen unterworfen ist. So sei 2020 mit einer ausgeprägten Niedrigwasserphase im Frühling ein günstiges Jahr gewesen, 2021 mit hoher Wasserführung ein ziemlich ungünstiges.

Wellenschlag beeinflusst Population negativ

Dass der Wellenschlag die Population negativ beeinflussen dürfte, zeigt auch der Vergleich von Daten aus mehreren Jahren in der Wachau (Bereich Rossatz): Dort wurden in geschützten Nebenarmen 2014 dreimal und 2017 fast neunmal so viele Jungfische festgestellt als im Hauptfluss. Im Juni 2020 kehrte sich dieses Verhältnis plötzlich um: Die Dichte im Hauptstrom war fünfmal höher als in den Nebenarmen, 2022 fiel die Dichte im Hauptfluss wieder hinter jene in den Nebenarmen zurück.