Zivildienst / Soziales / Zivildiener. Zivildiener geht mit einer Frau mit Behinderung, die im Rollstuhl sitzt, spazieren
APA/BARBARA GINDL
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Chronik

Missbrauchsverdacht in Caritas-Heim

In einer Caritas-Wohngruppe für geistige Beeinträchtigte soll ein Pfleger mehrere Schützlinge unsittlich berührt haben. Der Direktor der Caritas OÖ, Franz Kehrer, bestätigte gegenüber dem ORF OÖ einen Bericht der „Kronen Zeitung“ am Samstag. Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs laufen. Die Caritas selbst erstattete demnach Anzeige.

Mitte März kam der Fall dem Bericht zufolge ins Rollen, als zwei erwachsene Bewohnerinnen des Heims im Hausruckviertel einer Betreuerin von den Vorfällen erzählten. Sie berichteten von Berührungen durch den Pfleger, die ihnen sehr unangenehm gewesen seien. Sofort wurden weitere Gespräche geführt, und der Verdacht bestätigte sich laut Caritas: Insgesamt drei beeinträchtigte Frauen im Heim sollen von dem Pfleger intim berührt worden sein.

Pfleger teilweise geständig

Der Mann habe die Berührungen bei einer Konfrontation mit den Vorwürfen teilweise zugegeben. Er ist mittlerweile entlassen und die Staatsanwaltschaft Wels ermittelt, so der Direktor der Caritas in Oberösterreich, Franz Kehrer. Man habe in den vergangenen Jahren viel zum Schutz der Bewohner getan. Das könnte jetzt auch dazu geführt haben, dass er Fall überhaupt aufgedeckt wurde, so Kehrer am Samstag gegenüber dem ORF Oberösterreich:

Konkret geht es um den Verdacht des Missbrauchs einer wehrlosen oder beeinträchtigen Person. Der Pfleger soll dabei auch seine Position ausgenutzt haben. Darauf stehen bei einer Verurteilung je nach Schwere der Übergriffe zwischen fünf und zehn Jahre Haft.