Gefängnis
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Chronik

Haftstrafe für 14-Jährigen

Wegen seiner Beteiligung an einem Raubüberfall ist am Donnerstag ein 14-Jähriger im Linzer Landesgericht zu einer Haftstrafe von einem Jahr, vier Monate davon unbedingt, verurteilt worden.

„Ich habe mir gedacht, es ist im Gefängnis nicht so schwer, und dass mir das eingesperrt sein egal sein wird. Ich vermisse die Welt da draußen“, sagte der 14-Jährige am Donnerstag vor Gericht zu seinen Erfahrungen aus der Untersuchungshaft. Der Angeklagte war der Polizei bereits aufgefallen, weil er im Herbst als 13-Jähriger zwei Taxiüberfälle begangen haben soll. Diese hatten für den Jugendlichen vorerst kein Nachspiel.

Zu jung für Strafverfolgung

Beim ersten Raub soll der damals 13-Jährige den Taxifahrer gemeinsam mit einem Gleichaltrigen aus dem Wagen gezerrt und verletzt haben. Nur zwei Tage später soll er noch einmal an einem Taxiraub beteiligt gewesen sein. „Ich habe gewusst, mir kann nichts passieren, weil ich 13 war“, sagte der Rumäne vor Gericht. Er wolle nun aber schon etwas aus seinem Leben machen, den Hauptschulabschluss nachholen und vielleicht einmal arbeiten.

Geldbörse und Handy geraubt

Am Donnerstag stand der Bursche gemeinsam mit einem 35-Jährigen vor Gericht. Der Ältere wurde zu drei Jahren unbedingter Haft verurteilt. Beide Urteile sind nicht rechtskräftig. Der 14-Jährige soll mit dem 35-Jährigen einen Linzer in dessen Wohnung überfallen haben. Das Duo begleitete den stark betrunkenen 29-Jährigen nach Hause, in der Wohnung des Linzers sollen ihn die Angeklagten attackiert und seine Geldbörse und sein Handy geraubt haben.

Gegenseitige Schuldzuweisungen

Die beiden Angeklagten schoben sich schon im Vorfeld, aber auch bei der Verhandlung die Schuld gegenseitig zu. Der 35-Jährige räumte laut Anklage ein, dass er während der Tat eine Kette um seine Hand gewickelt habe – den Raub habe aber der 14-Jährige begangen. Der Jugendliche hingegen wollte zum Raubzeitpunkt gar nicht mehr in der Wohnung gewesen sein.