Ein Hausarzt misst bei einem Patienten den Blutdruck
APA/dpa/Bernd Weissbrod
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Gesundheit

Hausärztlicher Notdienst wird eingeschränkt

Beim hausärztlichen Notdienst gibt es Änderungen. Ab 1. Juli wird der Bereitschaftsdienst auf das neue Modell umgestellt, so Wolfgang Ziegler, stellvertretender Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Personalmangel in der Ärzteschaft sei der Hintergrund.

Wolfgang Ziegler glaubt, dass die Patientinnen und Patienten die Ambulanzen nicht stärker stürmen werden, trotz der Neuerungen. Erfahrungen hätten gezeigt, dass nach 23.00 Uhr ohnedies nur mehr wenige Visiten notwendig seien.
Erste Änderungen beim Angebot des hausärztlichen Notdienstes sind am Sonntag aus dem Bezirk Braunau bekannt geworden.

KH Braunau: „Spital sollte nicht erste Anlaufstelle sein“

Die ärztliche Direktorin im Krankenhaus Braunau, Corinna Hirzinger, äußerte auf ORF-Anfrage die Sorge, dass durch die zusätzlichen Beschränkungen noch mehr Menschen in die Ambulanzen kommen werden und das sei aufgrund der ohnehin schon angespannten Personalsituation dann nicht mehr zu bewältigen.

Keine Hausarztbesuche ab 23.00 Uhr

Laut Ziegler ziehen die meisten weiteren Bezirke ab Juli nach. Gemäß einer Vereinbarung mit der Gesundheitskasse kommen dann von 23.00 Uhr bis 7.00 Uhr Hausärzte nicht mehr zu Patienten nach Hause, im Rahmen des Notdienstes. In dieser Zeit kann stattdessen die telefonische Gesundheitsberatung unter 1450 zu Rate gezogen werden. Spätestens ab Jänner 2024 gilt diese Regelung in ganz Oberösterreich.

Mehr Geld für Kassenärzte und Hausärzte

Erst vor etwas mehr als einer Woche hatten Ärztekammer und Gesundheitskasse im Rahmen einer Einigung mehr Geld für Kassenärzte und damit auch Hausärzte angekündigt. Laut der Ärzteschaft komme die Einschränkung des hausärztlichen Notdienstes aber trotzdem, weil es eben nicht ausreichend Ärzte gibt.