Eine besorgniserregende Verbreitung der Nikotinbeutel kritisierte am Mittwoch Gesundheitslandesrätin und Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP). Auch Haberlander spricht sich daher jetzt für weitere Schritte aus.
Auch Freiheitliche für Verbot
Ähnliches ist auf Anfrage des ORF-Oberösterreich auch aus dem Landtagsklub der FPÖ zu hören. Die Freiheitlichen sind in diesem Punkt nun ebenfalls offen für eine Neuauflage des Jugendschutzgesetzes. Die aktuelle Entwicklung bei Nikotinbeuteln sei gefährlich, vor allem das Ausmaß, in dem sie von Jugendlichen mittlerweile konsumiert werden, sagt die Jugendsprecherin der Freiheitlichen in Oberösterreich, Stefanie Hofmann.
Vorstoß des SPÖ-Jugendschutzlandesrates
Die schwarz-blaue Landesregierung unterstützt damit den Vorstoß des zuständigen SPÖ-Jugendschutzlandesrates Michael Lindner, der ein Verbot ab kommendem Jahr will. Ab Ende April soll sich der Landtag mit der Gesetzesnovelle und damit auch mit dem Verbot für Nikotinbeutel für Unter-18-Jährige.
Einstiegsalter liegt schon in der Unterstufe
Das Thema nahm Fahrt auf, nachdem Suchtexperten am Dienstag bei der Jugendtagung in Oberösterreich teils tiefe Einblicke in die Trends und das Konsumverhalten bei Nikotinprodukten unter Kindern und Jugendlichen gaben. Zwei Phänomene waren dabei besonders Thema: Wegwerf-E-Zigaretten, auch E-Vapes genannt, und Nikotinbeutel, die Jugendliche meist als „Snus“ bezeichnen. In beiden Fällen liegt das Einstiegsalter mittlerweile schon in der Unterstufe. Schon elfjährige Kinder kämen mit den Nikotinprodukten in Berührung, heißt es vom Institut Suchtprävention.