Schüler der sich mit der Hand den Kopf stützt
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Politik

Land sucht Sozialarbeiter für Schulen

In Schulen ist die Nachfrage nach psychosozialer Unterstützung zuletzt gestiegen. Zum einen wirkt die Pandemie noch nach, zum anderen treffen in der Schule zunehmend unterschiedliche Kulturen aufeinander.

Das Land Oberösterreich stockt die psychosozialen Unterstützungsteams an Schulen auf. Statt wie bisher 12 Vollzeitstellen soll es künftig 20 für psychosoziale Begleitung von Kindern und Jugendlichen sowie Lehrpersonal an Schulen geben. Die acht neuen Stellen werden ab sofort ausgeschrieben. Sowohl Schülerinnen und Schüler, als auch Lehrkräfte können das Angebot in Anspruch nehmen. Bund und Land teilen sich die Kosten je zur Hälfte.

Stärker im ländlichen Raum

Durch die Aufstockung sollen die Unterstützungsteams künftig auch vermehrt an Schulen im ländlichen Bereich arbeiten, erklärt Bildungsreferentin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP). Die Teams sind als erste Anlaufstelle bei Problemen gedacht und sprechen auch mehrere Sprachen, um bei Bedarf vermitteln zu können. Die derzeit zwölf Unterstützungskräfte sind besonders intensiv an 15 Schulen tätig, an denen sie mehrere Tage pro Woche Hilfe anbieten. Darüber hinaus betreuen sie rund 100 weitere Pflichtschulen.

Mehr Angebot gefordert

Die SPÖ unterstützt die Aufstockung, sieht aber noch starken Bedarf bei der klassischen Sozialarbeit an Schulen. SP-Klubvorsitzende Sabine Engleitner-Neu meint, Oberösterreich hinke hier hinterher. Seit zehn Jahren sei eine Ausweitung der Betreuung überfällig, so lange liege ein entsprechender Landtagsbeschluss zurück. Die Forderung ist, die Stellen von 50 auf 100 zu verdoppeln. Nach der Pandemie sei es jetzt an der Zeit, möglichst rasch mit gefährdeten Jugendlichen ins Gespräch zu kommen.

Bessere Ausbildung für Lehrkräfte

Beim Thema psychischer Gesundheit müssten auch Pädagoginnen und Pädagogen stärker geschult werden, heißt es von NEOS Oberösterreich. Schon in der Ausbildung müsse darauf ein Augenmerk gelegt werden, es bestehe aber auch Bedarf an Fortbildungen für Lehrkräfte. Klubobmann Felix Eypeltauer will diese Fortbildungen verpflichtend verankern lassen. Denn aktuell würde ein Gutteil der Arbeitszeit der Schulpsychologen auf die Beratung von Lehrkräften und Eltern entfallen.

Dem widerspricht die Bildungsdirektion am Freitag. Die Behauptung der NEOS stimme so nicht. Wenn überhaupt ein Überhang bei der Betreuungsleistung vorhanden sei, dann in Richtung der Schülerinnen und Schüler.