Zwei Wölfe
KENA BETANCUR / AFP / picturedesk.com
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Politik

Neue Maßnahmen für Wölfe im Land

Zwischen 10 und 35 Wölfe leben zumindest zeitweise in Oberösterreich. Sie sind scheu und bereiten hierzulande kaum Probleme. Mit dem Erlass einer Wolfsverordnung und einem 4-Punkte-Paket will das Land Oberösterreich aber vorbeugen.

Speziell jetzt in der Paarungszeit streifen gelegentlich Jungwölfe meist in der Nacht auch in Oberösterreich umher, berichtet Gottfried Diwold, der Wolfsbeauftragte des Landes am Freitag. Dadurch treten sie auch immer wieder in Erscheinung und es kommt vermehrt zu Sichtungen, zuletzt vor allem im Mühlviertel. Die Sorge der Bevölkerung steigt, obwohl Wölfe bisher in Oberösterreich keine größeren Probleme verursachten. Eine neue Broschüre soll für bessere Aufklärung sorgen.

Förderungen für Landwirtschaft

Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) ließ jetzt eine Wolfsbroschüre des Landes Oberösterreichs überarbeiten. Sie kann beim Land Oberösterreich heruntergeladen werden. Ein im Rahmen dessen zusätzlich erstelltes Handlungspaket umfasst vier Maßnahmen. Es setzt auf Information, Schutz von Herdentieren und auf den Erlass einer Herdenschutzverordnung. Die Maßnahmen richten sich besonders an die Landwirtschaft.

Rückwirkend mit 1. Jänner können Landwirtinnen und Landwirte online Fördergelder für Herdenschutzmaßnahmen wie höhere Zäune beim Land Oberösterreich beantragen. Bis zu 50 Prozent bei Kosten von bis zu 10.000 Euro werden dabei gefördert. Auch der Ankauf von GPS-Trackern soll unterstützt werden, damit sie Tiere wieder finden, sollten sie durch Wölfe von der Herde getrennt worden sein. Auch der Ankauf von GPS-Trackern soll unterstützt werden, damit sie Tiere wieder finden, sollten sie durch Wölfe von der Herde getrennt worden sein. Auch Hütehunde werden ab einer gewissen Herdengröße gefördert.

Leitfaden für Problemwölfe

Die neuen Richtlinien zu Herdenschutzmaßnahmen sollen am kommenden Montag in der Landesregierungssitzung beschlossen werden. Festgeschrieben werden soll auch ein Leitfaden, wie im Fall von Problemwölfen vorgegangen werden soll. So will das Land rascher reagieren können, wenn es vermehrt zu Rissen oder Sichtungen bei Siedlungen kommt. Scheulose Wölfe sollen demnach erst vergrämt, dann besendert und im Extremfall schließlich „entnommen“ werden. Der Abschuss sei jedoch nur ein allerletzter Schritt, betont die Agrarlandesrätin.

Der Beschluss einer neues Wolfsverordnung soll bis zum Sommer gefasst werden. Zudem fordert das Land eine rasche Überarbeitung der 30 Jahre alten EU-Richtlinie ein, so Langer-Weninger. Bei einer Population von etwa 20.000 Wölfen in der EU könne man von keiner gefährdeten Tierart mehr sprechen.

Grüne wollen Verordnung prüfen

Die Grünen begrüßen die finanzielle Unterstützung für die Landwirtschaft, die längst überfällig sei. Vor fünf Jahren habe sich die schwarz-blaue Landesregierung noch gegen den Herdenschutz gewehrt. Wohin die noch ausständige Wolfsverordnung führen soll, sei für den grünen Tierschutzsprecher Rudi Hemetsberger noch unklar. Die Grünen wollen das Vorhaben prüfen und bei der Verordnung kontrollieren, ob sie auch den EU-Normen entspricht.