Wasserhahn
ORF/Martina Steiner
ORF/Martina Steiner
Umwelt

PFAS: Teure Ortswasserleitung möglich

Mehr als eine Million Euro – so viel würde es kosten, wenn dutzende Haushalte in Leonding (Bezirk Linz-Land) an das Ortswasserleitungsnetz angeschlossen werden würden. Das steht im Raum, weil mehr als 400 Leondinger ihr Leitungswasser derzeit wegen der Chemikalie PFAS nicht trinken können.

Im Wasser von mehr als 400 Leondingerinnen und Leondingern sind PFAS festgestellt worden. Es handelt sich um eine Chemikalie, die im Verdacht steht krebserregebend sein zu können. Kurz vor Weihnachten 2023 wurden die Betroffenen informiert, dass die Industrie-Chemikalie PFAS bei Wasserproben festgestellt wurden.

Nun, drei Monate später, bleiben die Wasserhähne vorerst weiterhin zu. Betroffen sind 350 Mitglieder von zwei Leondinger Wassergenossenschaften in Hart und 80 Personen mit privaten Brunnen in drei Leondinger Ortschaften.

Leitung nach Hart würde 80.000 Euro kosten

Die Bürgermeisterin von Leonding, Sabine Naderer-Jelinek (SPÖ) ersuchte die Linz AG um ein Projekt, das einen Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung für die Wassergenossenschaftsmitglieder in Hart ermöglicht. Die Kosten würden sich auf 80.000 Euro belaufen, so Naderer-Jelinek. Eine Realisierung wäre technisch relativ einfach machbar. Dennoch sei vorab zu klären, wer die Kosten dafür tragen wird. „Aus meiner persönlichen Sicht, wäre eine Subvention der Stadt in Höhe der Hälfte des Betrages möglich“, so Naderer-Jelinek.

Eine Million Euro für Leitung in Ortschaften

Zur Versorgung der 80 Personen in den Ortschaften Staudach, Jetzing und Felling würde eine 2,7 km lange Leitung benötigt werden, deren Realisierung eine Million Euro kosten würde. Sollte die Leitung gebaut werden, besteht für alle Häuser Anschlusspflicht, die im 50-Meter-Radius der Leitung liegen, so Naderer-Jelinek. Sie verweist darauf, dass es rechtlich nicht möglich sei, von der Einhebung der entsprechenden Anschlussgebühren abzusehen. „Da sich die Bewohnerinnen und Bewohner dort noch nicht deklariert haben, wäre für mich zuerst einmal abzuklären, wie viele Haushalte tatsächlich anschließen würden“, so Naderer-Jelinek.

Salzburg ebenfalls PFAS festgestellt

In Salzburg gibt es ebenfalls die Problematik von PFAS im Grundwasser. Beim Salzburg Airport informierten Experten nun Brunnenbesitzer der Nachbarschaft, wie die Sanierung des Untergrunds weitergeht. Vor Jahrzehnten sickerten Chemikalien in das Grundwasser. Sie stammen in Salzburg von früher verwendetem Löschschaum, mit dem einst geübt wurde. Dort wird eine Anlage mit Kohlefiltern installiert – mehr dazu Airport bereitet Grundwasser-Sanierung vor