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Wirtschaft

Autofrühling unter Spannung

Im Spannungsfeld zwischen Verbrennungsmotoren und E-Mobilität findet an diesem Wochenende der bereits traditionelle Linzer Autofrühling statt. Laut Veranstaltern werden 199 Neuwägen von Händlern und Importeuren im Linzer Design Center präsentiert.

Beinahe 200 neue Autos von 37 Automarken mit einem Gesamtwert von rund 11,5 Millionen Euro stehen bereit. Die Palette reicht vom mit 15.990 Euro günstigsten Ausstellungstück, einem Fiat Panda bis zum teuersten mit dem stolzen Preis von 235.000 Euro. Die Hälfte aller beim Autofrühling präsentierten Fahrzeuge sind vollelektrisch oder haben einen Hybridantrieb. Röhren oder Säuseln ist daher eine der Fragen, die sich viele Käuferinnen und Käufer von Neuwagen stellen.

Autofrühling unter Spannung

Im Spannungsfeld zwischen Verbrennungsmotoren und E-Mobilität findet an diesem Wochenende der bereits traditionelle Linzer Autofrühling statt. Laut Veranstaltern werden 199 Neuwägen von Händlern und Importeuren im Linzer Design Center präsentiert.

Starke Stimmen gegen Aus für Verbrennungsmotoren

Die Frage, ob die Zukunft des Autoverkehrs nur mehr den von Elektromotoren angetriebenen Fahrzeugen gehört oder ob die Verbrennungsmotoren für die Fahrerinnen und Fahrer weiterhin die gewohnte Geräuschkulisse liefern werden, hat in den vergangenen Wochen auch die Politik mehr als sonst beschäftigt. Weil in der EU ein Fünftel der CO2-Emissionen auf den Straßenverkehr entfallen soll, will die EU den Verkauf von neuen Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2035 verbieten. Was als beschlossene Sache galt, könnte jetzt aber am EU-Ministerrat scheitern. Eine Abstimmung zu diesem Thema wurde bereits verschoben, vor allem aus Deutschland kommt heftiger Gegenwind.

Autofrühling im Design Center
Moser
Der Linzer Autofrühling lockt jedes Jahr tausende Besucher an

Das Thema wurde auch von Österreichs Innenpolitik aufgegriffen. Am Rande der Frühjahrsklausur seiner Partei sprach sich ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer gegen das Verbot aus. Man müsse „technologieoffen diese Sache angehen“ und „nicht mit Tunnelblick in eine Richtung nur E-Mobilität allein propagieren“, meinte er. Woher der für die Elektroantriebe benötigte Strom kommen solle, sei für ihn eine große Frage.

Zwei Drittel gegen Verbrenner-Verbot

Wenige Tage später übte auch ÖVP-Kanzler Karl Nehammer Kritik an den Verbannungsplänen für die herkömmlichen Antriebe. Zur besseren Stimmung innerhalb der Schwarz-Grünen Regierungskoalition haben Nehammers Aussagen übrigens nicht beigetragen. Ein Festhalten am Verbrenner plus „ein bisschen Technologie“ würden das Klima nicht retten, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler. Laut einer Umfrage des ÖAMTC sind die ÖVP-Politiker mit ihrer Ansicht aber durchaus im Mainstream, denn 65 Prozent der Österreicher würden sich klar gegen ein Verbrenner-Verbot aussprechen, 22 Prozent ein solches für eine gute Idee halten, 13 Prozent sollen unschlüssig sein.

Pferdestärken und Lieferzeiten

Ungeachtet dieser Entwicklungen wird ein großer Teil des Interesses der Besucherinnen und Besucher des 51. Linzer Autofrühlings den neuen E-Modellen gehören, die so gut wieder Hersteller im Linzer Design Center an diesem Wochenende in die Auslage stellt. Immerhin gibt es nicht viele Gelegenheiten, in einer so großen Menge unterschiedlicher Automodelle aller Klassen und so vieler Marken selbst Platz zu nehmen und den Händlern detaillierte Fragen zu stellen. Neben Pferdestärken und Preisen werden wohl die Lieferzeiten auch heuer wieder eines der Hauptthemen vieler Gespräche sein.

Der Linzer Autofrühling findet am 18. und 19. März, an beiden Tagen von 9.00 bis 18.00 Uhr, im Linzer Design Center statt.