Mobbing/Depression/Einsamkeit
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com
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Chronik

Mobile Pädagogik hilft Problemfamilien

Vor 20 Jahren ist in Oberösterreich die soziale Einrichtung mobile Pädagogik Mopäd gegründet worden. Sie wird von der Kinder- und Jugendhilfe bei Bedarf beauftragt. Mopäd betreut und unterstützt rund 300 Familien mobil und auch mit stationären Plätzen.

Die zu betreuenden Kinder, Jugendlichen sowie Familien haben gemeinsam, dass es in ihrer Biografie traumatische Ereignisse und Bindungsauffälligkeiten gibt, sagt der Geschäftsführer von Mopäd Günther König. „Da geht’s um’s Alleine lassen und um psychische Verletzungen, wenn die Eltern keinen sicheren Rahmen für das Kind zur Verfügung stellen und das Kind dadurch verunsichert ist“, so König.

„Rückfallquote bei Kindern in Haft höher“

Geraten Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren mit dem Gesetz in Konflikt, hält König, angesichts derzeitiger Debatten, nichts davon, die Strafmündigkeit herabzusetzen. Das liege daran „dass es keine einzige wissenschaftliche Studie oder einen Rechtspsychologen gibt, der behaupten könnte, dass Haft wirksam ist. Man sieht im internationalen Vergleich, wenn Kinder in Haft kommen, ist die Rückfallquote dreimal so hoch wie bei Erwachsenen“, so König weiter.

Untersuchungen von 14-Jährigen, die inhaftiert seien, würden zudem zeigen, dass bei 90 Prozent eine psychiatrische Erkrankung vorliege. Dementsprechend wichtig seien soziale Einrichtungen und deren Erweiterung, um Härtefälle schneller zu erkennen und frühzeitig und präventiv zu handeln, sagt König.