Achleitner AMS Strasser
MARGOT HAAG
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Politik

Pläne gegen Fachkräftemangel

Trotz einem Höchststand bei der Beschäftigung und einem niedrigen Niveau bei den Arbeitslosenzahlen suchen viele Unternehmen nach Fachkräften. Das Land, das AMS und das Sozialministerumservice habe am Freitag ihre Pläne gegen den Fachkräftemangel vorgestellt.

Qualifizierung, so lautet das Schlüsselwort. Um dem Arbeitsmarkt möglichst viele, gut ausgebildete Beschäftigte zur Verfügung zu stellen, wurde der „Pakt für Arbeit und Qualifizierung“ geschlossen. Möglichst viele Partner aus Wirtschaft, Politik und Interessensvertretungen arbeiten gemeinsam daran, dass genug Personal für den Arbeitsmarkt vorhanden ist.

„Zeitenwende in der Arbeitsmarktpolitik“

Die Lage habe sich nämlich völlig verändert, sagt Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP). „Weil es keine Branche, kein Unternehmen, und keinen Bereich mehr gibt, wo Arbeitskräfte und Fachkräfte nicht gesucht sind. Es ist im Vorjahr schon auch eine Zeitenwende in der Arbeitsmarktpolitik eingetreten“, so Achleitner.

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326 Millionen Euro Investition geplant

Um mehr Fachkräfte für den Arbeitsmarkt zu bekommen, wird viel Geld in die Hand genommen. Im Vorjahr waren es 350 Millionen Euro, heuer sind 326 Millionen Euro geplant. Das Geld wird vor allem für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie für Beschäftigungsinitiativen ausgegeben. Um schneller Fachkräfte in Betriebe zu bekommen, denkt man an kürzere Ausbildungszeiten in manchen Bereichen. Es sollen mehr Frauen für technische Berufe begeistert werden und man will auch mehr gut ausgebildete Arbeitskräfte aus dem Ausland nach Oberösterreich bringen.

Für das AMS seien „zentrale Handlungsfelder die Wiedereingliederung von benachteiligten Personengruppen und die Erhöhung der Arbeitsmarktchancen der Jobsuchenden durch unternehmensnahe Qualifizierungen“, fasste dessen Chef Gerhard Straßer zusammen. Das Sozialministerumservice lege den Schwerpunkt auf die „Aktivierung von zusätzlichen Jugendlichen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels“ und vor allem auf die "fachliche Qualifizierung von behinderten Jugendlichen, ergänzte SMS-Landesstellenleiterin Brigitte Deu.

IV trägt Programm nicht mit

Die Industriellenvereinigung Oberösterreich trägt das Programm heuer nicht mit, wie sie in einer Aussendung mitteilte. Es müsse "in das neue Zeitalter des Arbeitskräftemangels übergeführt werden. Es dürfe "kein ständiges Fortschreiben des bestehenden Systems geben, welches – egal ob Rezession oder Hochkonjunktur – immer ähnlich hohe Summen für unveränderte Maßnahmen fördert, meinte Präsident Stefan Pierer.

NEOS: „Nächster Bauchfleck der Stelzer-Regierung“

Laut den NEOS gehe der präsentierte „Pakt für Arbeit und Qualifizierung“ an den Bedürfnissen der Betriebe nach zeitgemäßen Qualifizierungsmaßnahmen und den Gegebenheiten am Arbeitsmarkt vorbei. Es sei der nächste Bauchfleck der Stelzer-Regierung, nach der misslungenen Klima – und Energiestrategie, der Raumordnungs-Gesetzesnovelle und vielen anderen“, sagt NEOS-Klubobmann Felix Eypeltauer.