Archäologen bei der Arbeit am Grund des Attersees
H. Forsthuber/ G. Knepel
H. Forsthuber/ G. Knepel
Wissenschaft

Unterwasserarchäologie im Attersee

Archäologen und Archäologinnen haben bei Forschungsarbeiten im Attersee Holzteile gefunden, die etwa 7.000 Jahre alt sind. Damit sind sie deutlich älter als die meisten bisherigen Funde rund um die Pfahlbauten im Attersee.

Nachdem bei einem Tauchgang im Oktober Teile von besonders alten Holzbalken gefunden wurden, suchen derzeit die Archäologen des Kuratoriums Pfahlbauten in gut zweieinhalb Meter Tiefe 40 Quadratmeter Seegrund im Bereich zwischen Kammer in der Gemeinde Schörfling und Seewalchen ab. Im vier Grad kalten Wasser des Attersees legen die Archäologen den Seegrund frei und suchen dort nach weiteren Holzstücken.

Holzteil im Attersee
Kuratorium Pfahlbauten
Ein im Attersee gefundenes Tausende Jahre altes Stück Holz

Der Attersee und der Mondsee sind bekannt für Pfahlbausiedlungen aus der Jungsteinzeit, die in West- und Mitteleuropa vor etwa 6.000 Jahren begann. Im Attersee kennt man 21, im Mondsee drei und im Traunsee eine Pfahlbausiedlung. Die Pfahlbauten sind UNESCO-Welterbe.

Archäologen bei der Arbeit am Grund des Attersees
H. Forsthuber/ G. Knepel
Die Unterwasserarchäologen bei ihrer Arbeit im Attersee

Die meisten bisherigen Funde im Attersee stammen aus der Zeit 3.500 bis 3.800 vor Christus, die neuesten Funde sind damit deutlich älter. Man habe bisher auch nicht gewusst, dass – so weit vom Ufer entfernt – noch Hölzer, Pfähle und möglicherweise sogar Siedlungsreste zu finden sein könnten, erklärt Projektleiter Henrik Pohl vom Kuratorium Pfahlbauten im Interview mit dem ORF. Diesen Fragen möchte man jetzt nachgehen und hofft, bei weiteren Tauchgängen neue Funde zu machen, um möglichst viele offene Fragen zu klären.