Der tödliche Schuss ist offenbar nicht sofort gefallen, als der 43-Jährige am Sonntag gegen 0.30 Uhr seine Haustür öffnete. Als sein Ex-Schwager mit vorgehaltener Waffe vor ihm stand, konnte er die Haustür wieder zu machen und sich dahinter verschanzen. Der 37-Jährige feuerte daraufhin laut Polizei mehrmals gegen die Fixverglasung neben der Tür, bis sie kaputtging. So verschaffte er sich offenbar Zugang zum Haus.
Schütze zum Tatzeitpunkt betrunken
Im Eingangsbereich, wo der 43-jährige Familienvater Schutz suchte, schoss der mutmaßliche Schütze mehrmals auf ihn. Das Opfer wurde mit zwei bis drei Schüssen in Hals und Oberkörper tödlich getroffen. Die Waffe, mit der er insgesamt viermal auf den 43-Jährigen geschossen haben soll, hatte er erst im Jänner legal gekauft. Fraglich ist, wann der Entschluss gefallen ist, die Pistole für einen Mord zu verwenden.
Beim Motiv bleibt der Niederösterreicher aus Ennsdorf bei seinen Schilderungen (ooe.ORF.at): Ihm habe nicht gepasst, wie die Kinder seiner Schwester seit der Scheidung bei dem 43-Jährigen aufwuchsen. Der mutmaßliche Schütze wurde am Montag ins Gefängnis überstellt. Er soll zwei Stunden nach der Tat noch 0,8 Promille Alkohol im Blut gehabt haben.
„Der ganze Ort versteht das nicht“
Der Grünburger Bürgermeister Gerald Augustin (ÖVP) sagte am Montag gegenüber dem ORF Oberösterreich, ein ganzer Ort könne nicht glauben, was in der Nacht auf Sonntag passierte: „Wir verstehen das einfach nicht. Der Mann wurde in Grünburg geboren, ist vor fünf Jahren in das Haus gezogen, dann kam die Scheidung. Aber man glaubt nicht, dass so etwas dann so endet. Man kann es nicht verstehen, die Familie hat nach außen funktioniert, und es hat eigentlich alles gepasst.“ Derzeit kümmern sich mehrere Kriseninterventionsteams um die Hinterbliebenen des getöteten Familienvaters.