Brand auf Flüchtlingareal gelegt Lunzerstraße
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Chronik

Brand auf Flüchtlingsareal gelegt

Einiges an politischer Brisanz hat ein kleiner Brand, der am Samstagabend in Linz in der Lunzerstraße ausgebrochen ist. Das Feuer wurde offenbar gelegt – auf jenem Areal, auf dem gerade eine umstrittene Flüchtlingsunterkunft gebaut wird.

Um 19.00 Uhr ging der Alarm am Rande des Linzer Industriegebiets ein. Aufeinander gestapelte Platten fingen Feuer. Es waren Fertigteilwände für den Bau des Asylquartiers. Für Polizei und Feuerwehr bestand kein Zweifel, dass das Feuer gelegt wurde. Es konnte rasch gelöscht werden, hat aber noch in der Nacht politischen Wirbel ausgelöst. Die Fläche war erst vor wenigen Tagen gerodet worden, um dort die Unterkunft für Asylwerber aufzustellen.

Brand auf Flüchtlingareal gelegt Lunzerstraße
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Bürgermeister verurteilt Anschlag

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) spricht von einem gezielten Anschlag. Auch wenn er selbst strikt gegen das Quartier war, spreche er sich deutlich gegen jede Radikalisierung aus. Die Asylunterkunft ist ein Projekt des Landes. In die Unterkunft sollen im April rund 50 Flüchtlinge einziehen. Widerstand gab es nicht nur von SPÖ und FPÖ in Linz, auch von Anrainern, die sich das nicht gefallen lassen wollten. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.

KPÖ: Kritik an Luger

Kritik an Luger gab es daraufhin von der KPÖ Oberösterreich: „Auf einen Brandanschlag, der sich klar gegen flüchtende Menschen und ihre Anwesenheit bei uns richtet, mit einer Forderung nach weniger Asylunterkünften in der eigenen Gemeinde und das Wechseln von politischen Kleingeld mit dem Land zu antworten, ist das völlig falsche Signal und gibt indirekt den Tätern recht“, hieß es in der Aussendung.

ÖVP: „Aktion auf das Schärfste zu verurteilen“

„Gewalt, Hass und derartig radikale Maßnahmen sind niemals die richtige Lösung in der kontroversen Diskussion um die Unterbringung von Flüchtlingen – solche Aktionen sind auf das Schärfste zu verurteilen und haben in Oberösterreich keinen Platz“, sagte der für Soziales zuständige VP-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer: „In Oberösterreich bekennen wir uns zu einer dezentralen Unterbringung in kleinen Quartieren, um Massenquartiere zu verhindern.“ Ziel müsse es sein, den Zustrom durch illegale Migration auf europäischer Weise zu reduzieren.

Grüne: „Verheerender Akt“

Empört auf die Brandstiftung reagierte auch die grüne Linzer Stadträtin Eva Schobesberger: „Das ist aufs schärfste zu verurteilen.“ Unabhängig davon, wie man zum Standort Lunzerstraße stehe, sei es ein verheerender Akt, wenn auf eine bevorstehende Unterkunft für asylsuchende Menschen ein Brandanschlag verübt werde.