Spatenstich im Ennshafen
HERMANN WAKOLBINGER
HERMANN WAKOLBINGER
Wirtschaft

Sortieranlage für Kunststoffe im Ennshafen

Im oberösterreichischen Ennshafen hat am Freitag der Spatenstich für eine der modernsten Sortieranlagen für Leichtverpackungen Europas stattgefunden. 60 Millionen Euro kostet die Anlage, die über eine Jahreskapazität von 100.000 Tonnen verfügen soll.

Das Mollner Bauunternehmen Bernegger, die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) und die Grüne Punkt Holding aus Deutschland errichten die neue Anlage als Joint Venture. Bei der Quote von Recycling von Kunststoffen habe Österreich noch ein Defizit, meinte ARA-Vorstand Martin Prieler in der Pressekonferenz anlässlich der Spatenstichfeier bei Berneggers Tochterunternehmen TBS (Technische Behandlungssysteme) im Rohstoffpark Enns im Hafen.

Höhere Sammelmenge

Um die EU-Vorgaben zur Kreislaufwirtschaft bis 2025 zu erreichen, müsse die Wiederverwertung verdoppelt werden, von 25 auf 50 Prozent. Derzeit scheitere das an der zu niedrigen Quote beim Sammeln und Sortieren. Um ein Recycling von mindestens 50 Prozent zu erreichen, müssten diese Anteile bei jeweils 80 Prozent liegen. Aktuell betragen sie laut Prieler 58 Prozent. Seit 1. Jänner gibt es ein österreichweit einheitliches System zum Mülltrennen, auch in Wien dürfen nun alle Kunststoffverpackungen in die Gelbe Tonne, was die Sammelmenge erhöhen werde.

20 Wertstoffkomponenten werden zurückgewonnen

In einem Jahr soll die Anlage stehen, bereits 2025 sollen 100.000 Tonnen Leichtverpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack im Hafen sortiert werden. 20 Wertstoffkomponenten werden zurückgewonnen, der Grüne Punkt bringe die Rohstoffe laut CEO Laurent Auguste in den Verkehr. Damit ab dem ersten Tag effizient gearbeitet werden könne, benötige es die angegebene Jahreskapazität. Daher werden auch „Volumina aus Deutschland“ nach Enns kommen, sagte Bernegger. Das werde auch nach der Verdopplung der Recycling-Quote noch so sein. Welche Mengen aus dem Ausland angeliefert werden, sagte der Geschäftsleiter nicht.

Für Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) zeigt die Anlage, wie Wirtschaft und Umwelt unter einen Hut zu bringen sind, und Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) freut sich auch über die 40 neuen Arbeitsplätze, die dadurch geschaffen werden.