Publikum beim Bundestag der Oberstufenlehrerinnen und -lehrer
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Bildung

Lehrer diskutieren Lehrermangel

Der Lehrermangel spitzt sich zu, noch dazu wirbt Bayern in Österreich gezielt um junge Lehrkräfte. Dieses Problem war eines der Themen beim Bundeslehrer/innentag der FCG-BMHS und ÖPU-AHS im Oberbankforum Linz.

An sich wollte man sich beim größten Lehrertreffen des Landes mit der Problemlösungskompetenz von jungen Menschen beschäftigen, die Debatte über Lösungsansätze zum Lehrermangel zog jedoch viel Aufmerksamkeit auf sich. Heiß diskutiert wurde auch die von der Gewerkschaft gestellte Frage „Schnappen uns die Bayern die jungen Lehrer weg?“.

Lehrer laufen nicht richtig Bayern davon

Bildungsdirektor Alfred Klampfer vergleicht Bayern und Österreich und weist dabei darauf hin, dass es im Nachbarland nur zwölf Monatsgehälter gebe, in Österreich dagegen 14: „Man müsste das wirklich seriös vergleichen, erst dann könnte man sagen, ob es besser ist oder nicht.“ Die Lehrer würden auch nicht Richtung Bayern davonlaufen, so Klampfer im Interview mit dem ORF Oberösterreich, „aber wir können noch viele brauchen“.

Anerkennung des Berufes in der Gesellschaft

Den starken internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe kennt der Genetiker Markus Hengstschläger aus dem akademischen Bereich. Junge Leute würde nicht so sehr aufs Einkommen schauen, sondern auf die Frage, wie sie sich in ihrem Berufsleben verwirklichen und weiterentwickeln können. Ein wichtiges Thema sei aber auch die Anerkennung des Berufes in der Gesellschaft.

Geld ist in Zeiten der Teuerung dennoch ein wichtiger Faktor für Berufseinsteiger. Vorarlberg unterstützt aktuell Lehrerinnen und Lehrer mit bis zu 6.510 Euro in Sachleistungen, da in der benachbarten Schweiz deutlich höhere Gehälter bezahlt werden. Oberösterreich will ähnliches nicht im Alleingang einführen.

Konkreter Lösungsweg für alle

Ein gegenseitiges Abwerben der Bundesländer habe keinen Sinn, so die für den Bildungsbereich verantwortliche Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP), „sondern wir brauchen eine Attraktivierung des Berufes, der für alle neun Bundesländer einen konkreten Lösungsweg darstellt“.