Park & Ride-Anlage der ÖBB in Wels
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Chronik

Ärger über Dauerparker in Park & Ride Wels

Der Umwelt zuliebe sollen mehr Pendler oder Reisende vom Auto auf den Zug umsteigen. Einen Anreiz dazu schaffen Park & Ride-Anlagen. Erst vor fünf Jahren ist so ein Parkhaus mit rund 550 Stellplätzen neu am Hauptbahnhof Wels eröffnet worden. Seither gibt es allerdings viel Konfliktpotenzial mit Dauerparkern.

Bereits kurz nach 7.00 Uhr sei das Parkhaus vollgeparkt – und das ständig, kritisieren Anrainer und die Stadtpolitik. Dass es viele Dauerparker gäbe, habe sich erst kürzlich bestätigt, so Verkehrsstadtrat Stefan Ganzert (SPÖ): „Wir haben im letzten Jahr 2022 einen Streiktag bei den ÖBB gehabt, wo den ganzen Tag kein Zugsverkehr stattgefunden hat – hatten aber trotzdem eine konstante Dauerauslastung von über 50 Prozent an diesem Tag. Das zeigt uns eigentlich, dass diese Anlage nicht widmungskonform genutzt wird und dass viele Leute hier parken, ohne wirklich mit dem Zug zu fahren.“

„Spare mir viel, um Auto einzuwintern“

Die Stadtparteiobfrau der ÖVP Wels, Alexandra Platzer, erklärt, warum Dauerparken leicht gemacht wird: „Sobald ich mir nur ein kleines Ticket, zum Beispiel von Wels nach Marchtrenk um 38 Euro, kaufe, habe ich die Möglichkeit, einen ganzen Monat im Parkhaus zu parken. Beim Klimaticket für Oberösterreich, das 395 Euro kostet, bin ich sozusagen ein ganzes Jahr ‚sicher‘. Ich spare mir eigentlich relativ viel, wenn ich mein Auto auch nur einwintere.“

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Park & Ride-Anlage der ÖBB in Wels
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Werner Maurer
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Werner Maurer
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ÖBB: „Ticket in anderen Bundesländern zeitlich beschränkt“

Der ÖBB-Pressesprecher für Oberösterreich, Klaus Baumgartner, sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Wir haben jetzt verschiedene Modelle ausprobiert, in St. Valentin, in Salzburg und in Tirol haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Dort ist das Ticket quasi auf einen kürzeren Zeitraum beschränkt, um dort zu parken. Damit soll das Dauerparken reduziert werden. Wir schauen aber gleichzeitig, dass wir den Verkehr vielleicht aus der Stadt herausbringen, indem wir sehr regionale Park & Ride-Anlagen erschaffen.“

Dafür sei man auch gerade in Gesprächen mit Gemeinden, so Baumgartner. Bereits für Anfang März ist ein neuerliches Gespräch zwischen der Welser Stadtpolitik und den ÖBB geplant.