Stromausfälle durch russischen Beschuss, Produktionsunterbrechungen wegen Fliegeralarms und Staus an den Grenzen wegen der russischen Wirtschaftsblockade, von der nur Getreideausfuhren über den Hafen Odessa ausgenommen sind, stellen Betriebe in der Ukraine in Kriegszeiten vor viele Herausforderungen. Betroffen davon ist auch der Skierzeuger Fischer, der seit fast 40 Jahren in der 85.000-Einwohner-Stadt Mukatschewo tätig ist.
Weniger Buchen aus der Ukraine
Buchen und Pappeln für die Produktion werden in der Ukraine gefällt, speziellere Rohmaterialien werden über Österreich eingeführt. Produziert werden nicht nur Ski, sondern auch Hockeyschläger. Bei der Versorgung mit Holz spürt das Werk den Krieg. Wo bisher die Buchen gefällt wurden, werde jetzt gekämpft, zum Teil seien die Gebiete auch vermint, erklärte Produktionsleiter Josef Heftberger.
Sollte es zu längeren Stromausfällen kommen, hat das Werk spezielle Maßnahmen ergriffen. Zwei große Generatoren wurden beschafft, um das Heizhaus sowie die Brandschutzanlagen weiter betreiben zu können. Die Skiproduktion könne man mit den Generatoren nicht aufrechterhalten, weil man dazu 16.000 bis 17.000 Liter Diesel benötigen würde, so Heftberger, diese Mengen seien aber nicht zu bekommen.
Weitgehend zum Erliegen ist das Geschäft mit Russland gekommen. Die Präsenz der Marke in Russland – so gering sie auch sein mag – ist ein sehr sensibles Thema in der Ukraine. Die Produktion für russische Händler, die vor allem mit Hockeyprodukten beliefert worden waren, wurde eingestellt: „Die Leute würden hier auch kein Produkt mehr für den russischen Markt herstellen.“
Angesehener Arbeitgeber in der Region
Vom günstigen Mittagessen bis hin zur ärztlichen Betreuung kümmert sich die Firma um ihre Mitarbeiter und ist daher in der Region nicht nur ein wichtiger, sondern auch angesehener Arbeitgeber.