Wolf Wölfe Mühlviertel
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Chronik

Wölfe am helllichten Tag gesichtet

Der Wolf ist im Mühlviertel angekommen – diese klaren Worte kommen vom Wolfsbeauftragten des Landes. In den letzten Jahren wurden immer wieder Wölfe gesichtet, erst am 31. Jänner in Oepping (Bezirk Rohrbach), und das am helllichten Tag. Die Menschen in der Region sind zunehmend verunsichert.

Ende Jänner lief ein Wolf in Oepping am Nachmittag über die Straße, unmittelbar vor einem Auto. Das im Wagen sitzende junge Paar war erstaunt. Das Paar filmte den Wolf.

„Die Leute sind ein bisschen verunsichert“

Das Video wurde über soziale Netzwerke verteilt, die Menschen in der Region reagierten, so der Bezirksjägermeister von Rohrbach, Martin Eisschiel: „Es melden sich mehr Leute bei mir als sonst. Sie sind ein bisschen verunsichert, weil sie nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Es gibt momentan doch auch bisschen eine Ablehnung gegen den Wolf in der Bevölkerung.“

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Rudel in Aigen-Schlägl gesichtet

Im Dezember sind in Aigen-Schlägl im Böhmerwald gleich sieben Wölfe auf einmal gesehen worden, ein ganzes Rudel war da unterwegs. Auch das war am helllichten Tag. Der Wolfsbeauftragte des Landes, Gottfried Diwold, sagte: „Es ist meist so zu erklären, dass er tagsüber einfach irgendwo aufgeschreckt wird und dann die Positionen wechselt. Tagsüber sichtbar ist er dort, wo er richtig Ruhe hat wie auch im Böhmerwald. Die Wölfe, die bei uns im Mühlviertel unterwegs sind, sind in der Regel nachtaktiv.“

Wolf Wölfe Mühlviertel Wolfsnachweise
Land OÖ

Besonders Bio-Landwirte machen sich Sorgen

Jetzt in der kalten Jahreszeit sind die meisten Nutztiere der Landwirte im Bezirk Rohrbach sicher in Ställen untergebracht. Wenn es wärmer wird und die Schafe, Rinder und Ziegen wieder auf der Weide stehen, könnten sie für Wölfe zur leichten Beute werden. Sorgen machen sich vor allem Bio-Landwirte, die dazu verpflichtet sind, ihre Tiere auf der Weide zu halten. Der Obmann der Bezirksbauernkammer Rohrbach, Martin Mairhofer sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Rund ein Drittel der Betriebe und Fläche wird biologisch bewirtschaftet. Daher machen sich auch die Landwirte große Sorgen, wie man die Tiere am besten schützen kann. Deshalb kommen auch Anfragen, wie das am besten vonstattengehen kann und auch nach finanzieller Unterstützung für diese Maßnahmen.“

Gekauft werden müsste ein Zaun, so der Wolfsbeauftragte des Landes, Gottfried Diwold: „Da gibt es Empfehlungen, wie so ein Wolf-sicherer Zaun ausschauen muss: Der muss stromführend sein und eine Höhe von zirka einem Meter haben. Damit sollten die Tiere sicher verwahrt sein.“

Wölfe verunsichern Mühlviertler

Der Wolf ist im Mühlviertel angekommen – diese klaren Worte kommen vom Wolfsbeauftragten des Landes. In den letzten Jahren wurden immer wieder Wölfe gesichtet, erst am 31. Jänner in Oepping (Bezirk Rohrbach). Die Menschen in der Region sind zunehmend verunsichert.

Wölfe dürfen nicht erlegt werden

Zum Konflikt kommt es vor allem dann, wenn Nutztiere gerissen werden. Doch Wölfe sind streng geschützt und dürfen nicht erlegt werden. Die Behörde gibt nur selten Wölfe zum Abschuss frei, da muss es sich dann um einen „Problemwolf“ handeln, der viele Nutztiere gerissen hat oder sich häufig in Siedlungsnähe aufhält.

Zuletzt wurden in Kärnten zwei Wölfe erlegt, in Tirol wurden Wölfe zum Abschuss freigegeben. Von Naturschutzorganisationen hagelte es dazu Kritik. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) spricht sich für einen strengen Schutz des Wolfes aus.

„Wölfe sind keine Kuscheltiere“

Kritik an den Aussagen Gewesslers kam am Freitag von Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Wölfe seien keine Kuscheltiere, sondern Raubtiere. Dass nun Gewessler, weder Bäuerin, Biologin oder Jägerin, sich nun bemüßigt fühle, den Wolf in Schutz zu nehmen, sehe sie äußerst kritisch. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass selbst auf EU-Ebene der Schutzstatus des Wolfes nun in Frage gestellt werde, so Langer-Weninger.