Cybercrime-Kämpfer bei BearingPoint
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Chronik

Schlag gegen Internet-Betrüger

Ermittlern des Landeskriminalamtes Oberösterreich ist ein Schlag gegen die Internet-Kriminalität gelungen: Sie forschten drei Verdächtige aus, die durch Betrug und Geldwäsche fast eine Million Euro Schaden angerichtet haben sollen.

Den Kriminellen war es in mehreren Fällen gelungen, in das Mailsystem von Unternehmen und Institutionen einzudringen. Wenn dann via E-Mail Rechnungen gelegt wurden, schlugen sie zu: sie veränderten die Zahlungsdaten so, dass das Geld auf eigens von ihnen eingerichteten Konten landete.

35-jähriger Nigerianer ist Hauptverdächtiger

Die betroffenen Firmen bemerkten den Betrug meist erst dann, wenn sie – weil die vereinbarten Zahlungen ausblieben – telefonisch Kontakt untereinander aufnahmen. Kopf der Bande war laut Polizei ein 35-jähriger Nigerianer, der seit 2015 in Österreich lebt. Er hatte ein internationales Netzwerk an Konten aufgebaut. Sogar Unternehmen hatte er gegründet – die Geschäftskonten, die er dann eröffnen konnte, erlaubten die Überweisung von größeren Beträgen.

30 Betrugsfälle und eine Million Euro Schaden

Die Ermittler der Cybercrime-Einheit im Landeskriminalamt gehen derzeit von rund 30 Betrugsfällen und einem Schaden von einer Million Euro aus. Der 35-Jährige fasste vor Gericht inzwischen eine unbedingte vierjährige Haftstrafe aus, seine Frau – eine 30-jährige Österreicherin – wurde als Komplizin zu einer bedingten Strafe verurteilt. Eine weitere mutmaßliche Mittäterin – eine 26-jährige Ungarin – konnte in Griechenland festgenommen werden. Sie soll mitgeholfen haben, in ganz Europa Konten zu eröffnen.