Bei den Toten handelt es sich um einen 31-jährigen und einen 64-jährigen Arbeiter aus Kärnten. Mit Baggern sollten sie Teile eines großen Felsens abschremmen und damit die Lage unterhalb des Felsens sicherer machen. Bei diesen Arbeiten löste sich offenbar ein 40 Kubikmeter großer Felsblock und rutschte mitsamt einem Teil des Hangs ab. Die beiden Arbeiter wurden vom Geröll erfasst und tödlich verletzt.
Hubschrauber und Drohnen im Einsatz
Es wird noch mit Drohnen und Wärmebildkameras nach möglichen weiteren verschütteten Personen gesucht. Derzeit sei nichts von weiteren Vermissten bekannt, aber man könne nichts ausschließen, so Bürgermeister Markus Vogl (SPÖ) in einer Pressekonferenz. Die beiden Toten konnten noch nicht geborgen werden. Es ist derzeit zu gefährlich, das Gelände zu betreten. Man warte auf die Freigabe durch den Landesgeologen, so Christian Moser von der Stadtpolizei Steyr. „Ich glaube aber, dass die Räumung mehr als einen Tag dauern wird. Das sind derartige Massen“, so Moser.
Auch ein Hubschrauber ist im Einsatz. Die Verantwortlichen, unter ihnen Geologen, wollen sich so ein Bild von der Situation verschaffen und die Ursache für das Unglück eruieren, um die nächsten Schritte festlegen zu können.
In ersten Informationen war auch von Verletzten die Rede. Später hieß es aber vom Magistrat Steyr, die Anrainer seien alle unverletzt und würden versorgt.
Für einige Häuser galt Betretungsverbot
Oberhalb der Unglücksstelle habe sich ein rund 40 Kubikmeter großer Felsblock aus der Konglomeratsteilwand gelöst, so Wolfgang Gasperl, Leiter der Sektion Oberösterreich in der Wildbach- und Lawinenverbauung, im Gespräch mit der APA. Diesen Felsen, der auch Risse aufwies, habe man bereits seit mehr als einem Jahr beobachtet. Für die direkt unterhalb liegenden Häuser habe die Stadt auf Anraten der Wildbach- und Lawinenverbauung damals ein Betretungsverbot erlassen. Sie waren also derzeit nicht bewohnt.
Zehn Anrainer beim Unglück an Ort und Stelle
Laut Einsatzorganisationen wurden nach dem Vorfall vier Häuser geräumt und gesperrt – die Nebengebäude waren es bereits länger. Angetroffen wurden zehn Anrainer, die in Sicherheit gebracht wurden und bei Angehörigen Unterschlupf gefunden haben. Es dürften aber deutlich mehr Menschen dort leben, die zum Unglückszeitpunkt nicht anwesend waren. Ein Haus wurde beschädigt. Was die anderen Gebäude angehe, so hoffe er, dass sie „relativ rasch“ wieder zu bewohnen sein werden, so Vogl.
Augenzeugin Annemarie Wieser
Der Felssturz sei sehr laut gewesen, beschreibt Zeugin Annemarie Wieser. (Quelle: Klaus Mader)
Spezialfirma sollte Block abtragen
Seit bekannt ist, dass der Fels eine mögliche Gefahr darstellt, wurde nach Wegen gesucht, den Felsblock wegzubringen. „Sprengen kann man dort nicht“, so Gasperl, weil sich unterhalb Gebäude befinden. Nach langem Suchen sei „in der dritten Ausschreibung“ endlich eine Spezialfirma gefunden worden, die den Block abtragen sollte. Dabei sei es zu dem tragischen Vorfall gekommen. Details kenne er selbst noch nicht, so Gasperl.