Viele Menschen in einem Raum bei Jobbörse
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Wirtschaft

Jobbörse direkt beim Deutschkurs

Bei einer besonderen Jobbörse am Montag sind in Linz Asylberechtigte mit drei großen Konzernen, die dringend Mitarbeiter suchen, vernetzt worden. Das neue daran: Die Jobbörse fand quasi direkt beim Deutschkurs statt.

Mehr als 300 Menschen sind zu der Jobbörse im Gebäude des Berufsförderungsinstitutes (BFI) gekommen. Viel mehr als erwartet – und das bestätigt die Organisatoren vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF).

Sprache und Arbeit als Schlüssel zur Integration

Denn der Gedanke hinter der Wahl des Veranstaltungsortes war es, die Unternehmen dorthin zu bringen, wo die zugewanderten Menschen Deutsch lernen – in diesem Fall ins BFI am Linzer Bulgariplatz. Roland Goiser, der stellvertretende Direktor des ÖIF, wollte damit einen niederschwelligen Zugang ermöglichen. Sprache und Arbeitsplatz seien immerhin zwei der wichtigsten Faktoren bei der Integration.

Großes Interesse bei den Arbeitssuchenden

Der 20-Jährige Muhamad aus Syrien zum Beispiel spricht schon ganz gut Deutsch und sucht bei der Jobbörse jetzt einmal einen ersten Job. Später möchte er vielleicht auch noch eine Ausbildung machen. Auch viele Ukrainerinnen und einige junge Männer aus der Ukraine sind unter den Interessierten Besuchern, die sich an den Infoständen der drei Konzerne Spar, Post und Mediaprint informieren, Kontaktformulare ausfüllen und Infomaterial mit nach Hause nehmen.

Junge Frau mit Kopftuch unterhält sich mit SPAR Mitarbeiterin
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Unternehmen und Asylberechtigte konnten bei der Jobbörse erste Kontakte knüpfen.

Wirtschaft sucht dringend Mitarbeiter

Für die Unternehmen sind die Asylberechtigten ein wertvolles Arbeitskräfte-Reservoir. Spar sucht etwa alleine für die Zentrale in Marchtrenk 20 Mitarbeiter, in allen Filialen in Oberösterreich seien sogar 250 Stellen frei., sagt SPAR OÖ Geschäftsführer Jakob Leitner. Mediaprint braucht immer Zeitungsauslieferer und bietet sich quasi als Einstiegsjob auch mit noch nicht so guten Deutschkenntnissen an. Die Post wiederum sucht Mitarbeiter in allen Bereichen vom Zusteller bis zum Ferialarbeiter.

Interesse besteht also auf beiden Seiten – ein Gewinn für die Wirtschaft und für die Arbeitssuchenden.