Viele bunte Zwirnknöpfe auf einem Tisch
ORF/Sandra Ohms
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Volkskultur

Ein Museum für einen Knopf

Knöpfe aus Zwirn haben früher einigen Familien das Überleben gesichert. Heute werden Zwirnknöpfe neu interpretiert und sind bunte Accessoires. Nun gibt es im Mühlviertel auch ein Museum, das die Geschichte dieser Knöpfe zeigt.

Bettwäschen mit bespannten Zwirnknöpfen waren einst ein gewohnter Anblick. Diese weißen, kleinen Knöpfe findet man heutzutage kaum mehr. Der Zwirnknopf selbst erlebt aber gerade eine Renaissance. Gerne wird er als buntes Accessoire auf Kleidung sowie als Schmuck verwendet. In Pregarten gibt es eine Knopfmacherin, die den Zwirnknöpfen sogar ein kleines Museum eingerichtet hat.

Knopfmacherin Sabine Krump in ihrer Knopfstube beim Arbeiten an einem Zwirnknopf
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Knopfmacherin Sabine Krump in ihrer Knopfstube

Schon im 17. Jahrhundert wurden in England Zwirnknöpfe gefertigt. 200 Jahre später erblühte am Böhmerwald eine Hausindustrie. Hier wurden die Knöpfe in Heimarbeit genäht und von Verlegerinnen und Verlegern vertrieben. Dieser Wirtschaftszweig war für viele Familien ein notwendiges Zubrot und sicherte ihr Überleben.

Sendungshinweis:
G’sungen und g’spielt
31.1.23, 19.00 Uhr, Radio Oberösterreich

Der „Arme-Leut-Knopf“

Auch Kinder und Dienstboten wurden zu dieser filigranen Arbeit, die meist bei schlechter Beleuchtung durchgeführt wurde, herangezogen. Der einfache, weiße Zwirnknopf – der „Arme-Leut-Knopf“ – gehört der Vergangenheit an. Heute sind Zwirnknöpfe ein peppiger Aufputz für Kleidung und Schuhe, außerdem dienen sie als Schmuck oder Dekoration.

Zwirnknöpfe in aller Welt

Schon Generationen zuvor wurden in der Familie von Sabine Krump Zwirnknöpfe gefertigt. Heute hat die Knopfmacherin Kontakte in aller Welt geknüpft. Sie hält Kontakt mit Knopfmacherinnen und Knopfmachern in Japan, Südafrika, Großbritannien und den USA.

Zwirnknöpfe als Dekoration auf einem Regal
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Zwirnknöpfe sind vielseitig verwendbar

Die Knopfmacherin aus dem Mühlviertel, die im Brotberuf Handelsangestellte ist, hat fünf Bücher verfasst, gibt Zwirnknopfkurse und hat ein kleines Zwirnknopfmuseum eingerichtet. Den Faden zu ihren zwirnknopfbegeisterten Mitmenschen verliert Krump nie.