Schon zehn Stundenkilometer reichen, um bei einem Unfall mit dem Bob oder Schlitten schwere Kopfverletzungen davonzutragen, sagt Christian Kräutler vom Kuratorium für Verkehrssicherheit im ORF-Interview. Das habe in Versuchen gezeigt werden können und es bestätige sich Jahr für Jahr im Winter. Die aktuelle Rodelsaison ist erst vor Kurzem angelaufen, dennoch gab es bereits etliche schwere Rodelunfälle. Die Hauptgründe sind: Kinder, die vorne sitzen, kaum lenk- und bremsbare Rutschgeräte sowie der fehlende Helm.

Häufig Selbstüberschätzung
Der Mix aus falscher Ausrüstung und maßloser Selbstüberschätzung führe schnell zu schweren Verletzungen, meint auch die aus Bad Goisern stammende Welt- und Europameisterin im Naturbahnrodeln, Tina Unterberger. Der Kopf müsse beim Rodeln unbedingt geschützt werden. Steigt die Geschwindigkeit um 10 km/h, steige das Verletzungsrisiko um das Neunfache, verweist Unterberger auf entsprechende Studien.
Ein Skihelm und eine passende Brille für gute Sicht könnten die Gefahr verletzt zu werden um ein Vielfaches reduzieren. Wichtig seien auch gute Handschuhe und Schuhe mit ausreichend Profil, zum Lenken und Bremsen. Ein häufiger Fehler sei laut Unterberger, das Kind vorne auf den Schlitten zu setzen. Dass es dort sicherer sei, weil man es besser im Blick habe und im Ernstfall besser beschütze könne, sei ein Irrtum. Denn bei einem Unfall oder Aufprall sei die Knautschzone das Kind.

Unfallkosten könnten Selbstkosten werden
Minderjährige bis zum vollendeten 15. Lebensjahr müssen im Rahmen der Wintersportausübung einen Helm tragen. Dafür sorgen müssen Erwachsene. Bei einem Verstoß könnte es im Falle eines Unfalls zu Problemen mit der Versicherung kommen, zum Beispiel dass die Unfall- und Folgekosten nicht übernommen werden. Dabei seien schwere Verletzungen keine Seltenheit, auch Wirbelsäulen und Beckenverletzungen kommen immer wieder vor, sagt Robert Pehn, Unfallchirurg im Krankenhaus Kirchdorf.