Impfung
APA (dpa)/Robert Guenther
APA (dpa)/Robert Guenther
Gesundheit

Kostenlose HPV-Impfung wird ausgeweitet

Ab kommendem Mittwoch können sich alle Neun- bis 20-Jährigen in Österreich kostenlos gegen Humane Papilloma-Viren (HPV) impfen lassen. Die Impfung schützt vor zahlreichen Krebsarten. In Oberösterreich erfolgt die Impfung in Bezirkshauptmannschaften.

Die Krebshilfe feiert die Ausweitung der kostenlosen Verabreichung als „Meilenstein“ und fordert nun mehr Information für die Bevölkerung. Die Impfung schützt vor Krebsarten, die durch HPV ausgelöst werden können, wie Gebärmutterhals-, Scheiden- und Vulvakrebs, Anal- und Rachenkrebs sowie das Peniskarzinom. Die HPV-Impfung war 2014 ins kostenlose Kinderimpfprogramm aufgenommen worden, jetzt erfolgt die Ausweitung der Altersgrenze.

Lückenlose Dokumentation gefordert

„Wir haben in Österreich eines der besten HPV-Impfprogramme der Welt, bei dem Kinder und Jugendliche – Mädchen und Buben – und auch Grundwehrdiener nun bis zum vollendeten 21. Lebensjahr die kostenlose HPV-Impfung erhalten können,“ sagte Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda. „Wir tragen eine große Verantwortung für die Gesundheit tausender junger Männer“, meinte dazu Verteidigungsminister Klaudia Tanner (ÖVP). Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) rief auf, das Angebot zu nutzen. Er fordert wie auch die Krebshilfe die verpflichtende Dokumentation im e-Impfpass, nur so könne der Erfolg bemessen werden.

Um die angestrebte Durchimpfungsrate von 90 Prozent zu erreichen, seien mehrere Maßnahmen nötig, urgierte die Krebshilfe: Gefordert werden der Zugang zum elektronischen Impfpass für alle Ärztinnen und Ärzte (Kassen, privat und Wahlarztbereich), eine lückenlose Dokumentation der HPV-Impfung im elektronischen Impfpass, intensive Aufklärung der Bevölkerung durch Bund und Länder sowie die Aufnahme der HPV-Impfung in das ab Herbst 2023 vorgesehene Nationale Impfprogramm. Sevelda wünschte sich „einen wirklichen nationalen Schulterschluss von Bund, Ländern, Ärzte- und Apothekerkammer, Schulen etc.“

Impfung nach Terminvergabe

In Oberösterreich werden die HPV-Impfungen ab Mittwoch in allen Bezirksverwaltungsbehörden und Magistraten angeboten. Die Terminvereinbarung wird je nach Behörde unterschiedlich gehandhabt, wie das Büro der zuständigen LHStv. Christine Haberlander (ÖVP) berichtete. Es wird geraten, sich auf den jeweiligen Internetseiten zu informieren.