Für das Areal auf der Urfahraner Seite der Donau gibt es große Pläne. Am Jahrmarkts-Gelände soll ein Teil des Asphalts für mehr Grün und für eine große Bucht, die sich zur Donau hin öffnet, weichen. Genau dieses Herzstück des Projekts könnte aber aus Kostengründen sozusagen ins Wasser fallen.
Kosten für Stadt verdreifacht
Von drei Millionen Euro Gesamtkosten sei die Stadt Linz ursprünglich ausgegangen, sagt Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) im Interview mit dem ORF Oberösterreich, „mittlerweile gehen wir aber davon aus, dass wir etwa neun Millionen dafür veranschlagen müssen“. Eine Überprüfung des Tiefbauamts habe ergeben, dass in dieser Summe noch nicht die Kosten für möglicherweise verunreinigtes Aushubmaterial enthalten sind.

Die Kosten liegen auch 1,5 Millionen Euro über der Kalkulation des Architekten-Kollektivs von dem die Pläne stammen. Andreas Henter vom Architekten-Kollektiv G.U.T. sagt: „Wenn man das in die Relation zu der Fläche von 20.000 Quadratmeter setzt, dann würde die Stadt Linz etwa 400 Euro pro Quadratmeter investieren.“
Stadt überlegt abgespeckte Version
Die Kosten erscheinen der Stadt zumindest derzeit zu hoch. Ausgerechnet die Badebucht soll dem Sparstift zum Opfer fallen. Prammer geht davon aus, dass die Attraktivierung des Uferbereichs und die Entsiegelung der Fläche vorangetrieben wird.
Badebucht in Urfahr zu teuer
In Linz war auf dem Gebiet des Urfahraner Jahrmarkts ein Freizeit-Areal mit Wasserbucht und Sandstrand geplant. Doch die Badebucht könnte jetzt an den Kosten scheitern.
Diese abgespeckte Version wollen die Architekten allerdings nicht so ohne weiters hinnehmen. Ohne Wasserbucht sei das Projekt nur halb so sexy. Deshalb wollen sie Prioritäten setzten und mit der Bucht beginnen. Stadtrat Prammer will die Frage mit allen Parteien diskutieren, er geht aber derzeit davon aus, dass das Projekt verschoben wird.
Bund könnte mitfinanzieren
Die Grünen wollen an einer „Entsiegelung des Jahrmarktgeländes“ unbedingt festhalten und sehen das Projekt von der SPÖ auf die lange Bank geschoben. Die grüne Linzer Klimastadträtin Eva Schobesberger spricht sich dafür aus, finanzielle Unterstützung vom Bund für die Wasserbucht anzufordern und ihm Rahmen des Kommunalinvestitionsgesetz bis zu 50 Prozent Finanzierung durch den Bund zu beantragen. Es sei an der Zeit aus der Asphaltwüste am Jahrmarktgelände wieder eine Naherholungsoase zu machen.
Hallenbad wichtiger als Badebucht
Die FPÖ in Linz sieht die Prioritäten falsch gesetzt und spricht von einer „Luxus-Wasserbucht“, die sich als Luftschloss herausgestellt habe. Es müsse jetzt um eine rasche und machbare Neugestaltung des Urfahrmarktgeländes gehen. Anstelle einer teuren Wasserbucht solle der Stadtteil Ebelsberg ein Hallenbad bekommen. Wenn das Hallenbad der Pädagogischen Hochschule der Diözese im Sommer schließt, brauche es einen Ersatz, damit Kinder nach wie vor die Möglichkeit hätten, möglichst bald schwimmen zu lernen.