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Politik

Streik in Uniklinikum soll abgewendet werden

Die Betriebsräte am Linzer Kepler Uniklinikum fordern mehr Personal und schließen einen Streik nicht mehr aus. Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) hat bereits ein vertrauliches Gespräch mit FSG-Gewerkschaftsvertretern geführt, der Ball liege bei der Geschäftsführung.

Die Belegschaftsvertreter fordern einen konkreten und niedergeschriebenen Zeitplan von Spitalsleitung und Politik, wann es Entlastung gibt. Es benötige vorwiegend mehr Pflegepersonal, um die Patienten ausreichend betreuen zu können. Notfalls werde man auch einen Streik erzwingen, heißt es aus dem Betriebsrat gegenüber Radio Oberösterreich. Vorstellbar wäre etwa, dass eine bestimmte Anzahl an Betten von Pflegern und Ärzten bestreikt wird. Das bedeutet, dass Patienten mit geplanten Operationen, die danach ein Bett benötigen, zu Hause bleiben und die Operationen verschoben werden müssten.

Akutbetrieb bleibt auch bei Streik aufrecht

Der Not- und Akutbetrieb würde auch während eines Streiks normal weiterlaufen, wird versichert. Mitte Februar möchte man die Öffentlichkeit informieren. Nicht ausgeschlossen wird, dass schon dabei ein Streik vorgestellt wird.

Kritik an Geschäftsführung und Politik

Die Kritik der Betriebsräte richtet sich vorwiegend an den Chef der Gesundheitsholding Franz Harnoncourt und Gesundheitslandesrätin und Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP). Mit beiden hätten die Belegschaftsvertreter zuletzt gesprochen. Laut Franz Harnoncourt arbeite man bereits an Lösungen, um das Personal zu entlasten, das bekräftigte der Chef der Gesundheitsholding, nachdem auch bei einer Mitarbeiterbefragung die Unzufriedenheit in der Belegschaft zum Ausdruck gekommen war.

Haberlander zeigt sich zuversichtlich

Haberlander nahm am Freitagvormittag Stellung und teilte mit, dass sie bereits mit FSG-Gewerkschaftsvertretern ein vertrauliches Gespräch geführt habe. Sie habe auch die Geschäftsführung des Kepler-Universitätsklinikums beauftragt, „gemeinsam mit dem Betriebsrat Lösungen zu erarbeiten, um die Situation für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern“. In einer Aussendung betonte die Landesrätin, dass es einen „konstruktiven Prozess“ geben werde, um „eine Entlastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erreichen“. Im Interview mit dem ORF Oberösterreich betonte Haberlander noch einmal, dass konsequent an einer Lösung gearbeitet werde: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass hier gemeinsam Lösungen gefunden werden.“

„Streiken heißt streiten“

„Streiken heißt streiten, reden heißt lösen“ meint Haberlander und appelliert an die Betriebsräte, „den vereinbarten konstruktiven Weg mit der Geschäftsführung und der KOFÜ (Kollegialen Führung) zu gehen“. Ihre Hand sei ausgestreckt, so die Landeshauptmannstellvertreterin: „Sollte jedoch die Streikentscheidung ohnehin bereits getroffen sein, wäre es ehrlicher, dies auch zu sagen.“