Verkehr

Debatte über Linzer Osttangente

Während im Mühlviertel an der Autobahnverbindung nach Tschechien ab Herbst weitergebaut werden soll, ist es in Linz still geworden um die geplante Ostumfahrung oder Osttangente, wie sie jetzt heißt. Lediglich die FPÖ hält noch an der ursprünglichen Variante fest. Alle anderen wollen zurück an den Start oder das Projekt ganz begraben.

Das grün geführte Klimaschutzministerium unterzieht die geplante Ostumfahrung von Linz aktuell einer strategischen Prüfung, die bis zu zwei Jahre dauern könne, wie es heißt. Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) bestreitet, dass die umstrittene Verbindung zwischen Mühlkreisautobahn und Westautobahn von Treffling nach Ebelsberg auf Eis liegt: „Nein, wir arbeiten ganz intensiv an der Erstellung eines Umweltberichtes, der für die strategische Prüfung notwendig ist. Die Osttangente ist ein Muss für Linz und Oberösterreich. Damit wird einerseits der Linzer Süden entlastet, und andererseits wird der Durchzugsverkehr aufgrund der Fertigstellung der Autobahn in Tschechien immer mehr.“

Linzer Ostumfahrung
ORF

SPÖ Linz: „Steinzeitprojekt“

Bis auf die Freiheitlichen lehnen alle Fraktionen im Linzer Gemeinderat das Autobahnprojekt ab, so Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ): „Die Stadt Linz spricht sich entschieden gegen dieses Steinzeitprojekt aus. Es ist ja bekannterweise keine Umfahrung des Linzer Ostens, sondern damit wird der Linzer Süden durchschnitten. Derzeit haben wir eine Transitquote von 20 Prozent auf der Mühlkreisautobahn, d. h. nur 20 Prozent fahren in Linz ein und verlassen Linz wieder. Ob sich diese Zahlen durch den Lückenschluss in Tschechien markant ändern werden, kann ich nicht beurteilen.“

ÖVP Linz: Maßnahmenmix statt aktuelle Ostumfahrung

Auch die ÖVP, auf Landesebene Partner der FPÖ, lehnt in Linz die geplante Trasse ab, so Vizebürgermeister und Verkehrsreferent Martin Hajart: „Eine Ostumfahrung sollte wirklich weiter östlich, nicht nahe an der Stadtgrenze von Linz erfolgen. Und es braucht Maßnahmen im Linzer Süden, wie eine Straßenbahnverlängerung. Wir brauchen einen Schwerpunkt auf die Schiene, weil der Warenverkehr der Zukunft auf der Schiene und nicht nur auf der Straße erfolgen wird. Hier braucht es einen Maßnahmenmix, der viel besser ist als eine Ostumfahrung in der aktuellen Version.“