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Chronik

Heimlich Kameras in Toiletten montiert

Zwei Männer stehen im Verdacht, unabhängig voneinander Frauen heimlich auf Toiletten gefilmt zu haben. Ein 34-Jähriger und ein 61-Jähriger sollen die Kameras platziert haben, dem Älteren, der bereits in U-Haft sitzt, wird auch sexueller Missbrauch vorgeworfen.

Aufgeflogen ist der 61-Jährige Ende August am Attersee, wo er im öffentlichen WC am Badeplatz in der Alexenau eine Kamera versteckt habe, sagte die stellvertretende Leiterin des Landesgerichtes Steyr, Christina Forstner. Ein Anrainer soll ihn dabei beobachtet und die Polizei informiert haben.

Beim Abholen der Kamera gefasst

Die Polizei legte sich auf die Lauer und konnte den 61-Jährigen erwischen, als er die Kamera wieder holen wollte. Bald stellte sich heraus, dass der Mann offenbar noch Schlimmeres angestellt hatte, sagte Forstner. Nachdem die Beamten ihm das Handy abgenommen hatten, fanden sie darauf auch Fotos, die eindeutig einen sexuellen Missbrauch darstellten.

Versteckte Kamera in eigener Toilette

Der Pensionist soll zwei Frauen aus seinem Bekanntenkreis bei sich zu Hause vermutlich mit K.-o.-Tropfen benommen gemacht und sie dann sexuell missbraucht haben. Zusätzlich soll er seit zumindest 2019 auch bei sich zu Hause eine versteckte Kamera im WC montiert und so seine Gäste beim Toilettengang gefilmt haben. Besonders von den weiblichen Gästen machte er dabei laut Anklage pornografische Bilder.

Am 1. März vor Gericht

Die Staatsanwaltschaft Steyr brachte die Anklage gegen den 61-Jährigen aus dem Traunviertel bereits ein. Ihm werden unbefugte Bildaufnahme und Missbrauch von wehrlosen Personen vorgeworfen, ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft. Der Prozessbeginn ist für den 1. März geplant.

Kamera in Damentoilette des Gemeindeamtes

Unabhängig davon ist beim Landesgericht Wels ein ähnlicher Fall anhängig. Dort steht ein 34-Jähriger im Fokus, der an seinem Arbeitsplatz in einem Gemeindeamt im Salzkammergut versteckte Kameras in den Damentoiletten platziert haben soll. Er flog auf, weil er bei einer Fortbildung ebenfalls eine Kamera im Frauen-WC verstecken wollte und dabei erwischt wurde.

Von der Staatsanwaltschaft wird ihm das Vergehen der unbefugten Bildaufnahme vorgeworfen. Dafür drohen dem Mann bis zu sechs Monate Haft oder eine Geldstrafe. Sollte er die Bilder allerdings im Internet geteilt haben, könnte sich das Strafmaß deutlich erhöhen. Die Ermittlungen sind in diesem Fall noch nicht abgeschlossen.