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Szakaly – stock.adobe.com
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Gesundheit

Immer weniger Hausärzte

Immer weniger Medizin-Studierende entscheiden sich für den Beruf Hausarzt oder Hausärztin, die Zahl der offenen Kassenstellen ist konstant hoch. Als Gründe nennen Betroffene unter anderem Überlastung und unflexible Arbeitszeiten.

Immer weniger Absolventinnen und Absolventen der Medizinuniversitäten entscheiden sich für den Weg in eine eigene Ordination als Allgemeinarzt oder Allgemeinärztin mit Kassenvertrag. Für viele ist das nicht mehr attraktiv. Silke Kranz, Allgemeinmedizinerin in Bad Zell schildert: „Ich hatte in den Spitzenzeiten vor Weihnachten 80 Patienten bei mir herinnen, 200 an der Anmeldung draußen pro Tag und dann soll man immer noch Nachtdienst machen, zwölf Stunden durchgehend fahren und telefonieren und am nächsten Tag wieder 80 Patienten anschauen. Das ist nicht möglich.“

Pensum schreckt Junge ab

In ihrer Ordination in Bad Zell arbeite derzeit eine Lehrpraktikantin. „Sie ist unglaublich empathisch, geschickt, begabt und super. Sie wird auch in die Allgemeinmedizin gehen, aber sie sagt, sie macht sich manchmal Sorgen, ob sie es stemmen kann“, so Kranz.

Hausärzte werden immer weniger

53 Kassenarztstellen sind derzeit in Oberösterreich unbesetzt. Davon wären alleine 37 Stellen für eine Allgemeinmedizinerin oder einen Allgemeinmediziner. Doch immer weniger Menschen möchten heutzutage Hausarzt werden.

Aus Sicht der Ärztekammer für Oberösterreich brauche es künftig vor allem flexiblere Ordinationszeiten sowie ein höheres Honorar. Derzeit laufen dazu noch Verhandlungen mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). NEOS fordert in einer Aussendung als erste Schritte die Modernisierung und Anpassung der Honorare und eine Überarbeitung des Leistungskatalogs der ÖGK. Man habe für die bevorstehende Landtagssitzung eine Aktuelle Stunde zur Gesundheitsversorgung einberufen. Zudem sei man mit allen Landtagsparteien bezüglich eines konkreten Antrags zur Stabilisierung des Gesundheitswesen in Oberösterreich im Austausch.