Stefan Pierer
IV OÖ / Pelzl
IV OÖ / Pelzl
Wirtschaft

Zuversicht bei Industriellenvereinigung

Oberösterreichs Industrie gehe zwar zuversichtlich ins neue Jahr, die hohen Energiepreise sind aber laut dem Präsidenten der Industriellenvereinigung OÖ, Stefan Pierer, neben dem Arbeitskräftemangel die größten Gefahren für den Industriestandort Europa.

2023 sei seiner Sicht ein Jahr, das wegen der vielen Krisen, wirtschaftlich nur schwer einzuschätzen sei, sagte Pierer bei seinem Jahresausblick am Mittwoch in Linz. Er erwartet bei den Umsätzen einen durchschnittlichen Geschäftsverlauf, aber, und das sei wichtig, keine Rezension: „Wir schätzen 2023 realistisch, aber optimistisch ein. Das klingt schon anders als vor einem halben Jahr.“ Vom Krisenmodus in den Zukunftsmodus sozusagen.

Herausforderung Arbeitskräftemangel

Als eine der größten Herausforderungen sieht die Industriellenvereinigung den Arbeitskräftemangel. Um diesen zu bekämpfen, müsse bei der Jugend das Interesse an der Technik gefördert werden und das Arbeiten in der Regelpension müsse sich auch lohnen. Für Pierer ist das ein Problem, das einfach zu lösen wäre: „Die Politik könnte das ganz, ganz rasch ändern – just do it!“

Kritik an Energiepolitik

Heftig kritisiert wird zum Jahresauftakt der Industriellenvereinigung die aktuelle Energiepolitik. Ressourcen wie 2.000 Tonnen Beton, 750 Tonnen Stahl und seltene Erden für ein Windrad sollten beispielsweise dort verstärkt eingesetzt werden, wo sie tatsächlich die größten Strommengen erzeugen. Wichtiger wäre in diesem Zusammenhang die internationale Zusammenarbeit bei der Energieerzeugung und der Einsatz effizientester Energien in industriellen Prozessen, erklärt Joachim Haindl-Grutsch der Sprecher der IV in Oberösterreich.

Generell sei der Wechsel zu erneuerbarer Energie aber auch eine große Chance für den Standort Oberösterreich, so die Industriellenvereinigung heute.