Gewerbepark Ohlsdorf Asamer
Screenshot/willhaben
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Chronik

Ohlsdorfer Betriebsbaugebiet auf Willhaben

In der Rodung von 18 Hektar Wald in Ohlsdorf an der Westautobahn (A1) wird das nächste Kapitel aufgeschlagen: Die Fläche, aus der eigentlich ein Betriebsbaugebiet werden hätte sollen, ist jetzt auf Willhaben inseriert. Die Grünen sind empört.

Das Projekt des Industriellen Hans Asamer hatte im Winter vergangenes Jahr hohe Wellen in der Landes- und Bundespolitik geschlagen. Im Ohlsdorfer Ortsteil Ehrenfeld hätte das gleichnamige Betriebsbaugebiet Ehrenfeld erweitert werden sollen – die Rodung der 18 Hektar Wald an der A1 ist bis heute umstritten.

Große Hallenfläche zur Miete

Die Betriebsansiedelung dort dürfte dadurch zur Imagefrage geworden sein. Bisherige Interessenten dürften abgesprungen sein, denn derzeit wird das 20 Hektar große Grundstück auf Willhaben als Logistik- und Gewerbepark angeboten: Konkret sind 82.000 Quadratmeter Hallenfläche zur Miete ausgeschrieben. Ende nächstes Jahr sollen die Hallen gebaut sein.

Ohlsdorfs Bürgermeisterin überrascht

Ohlsdorfs Bürgermeisterin Ines Mirlacher (SPÖ) war am Dienstag überrascht: Der Ortschefin wurde bisher gesagt, man sei bei dem umstrittenen Betriebsbaugebiet bereits auf der Zielgeraden, wie sie gegenüber dem ORF Oberösterreich sagte: „Das mit dem Inserat habe ich selbst erst heute erfahren. Ich habe nicht gewusst, dass es inseriert ist, und meine persönliche Meinung dazu: Es passt nicht zusammen, dass hier schon so viele Interessenten da sind.“ Mirlacher ist enttäuscht, dass mehr als ein Jahr nach der Rodung scheinbar noch keine Unternehmen fix zugesagt haben. Zuletzt sei ihr gegenüber von 350 Arbeitsplätzen die Rede gewesen.

Bundesrechnungshof prüft noch

Kritik kam am Dienstag von den Grünen. Vom einst versprochenen Leitstandort sei jetzt nur mehr ein „Leidstandort“ übrig, so Umweltlandesrat Stefan Kaineder. Ursprünglich seien 600 Arbeitsplätze versprochen worden, jetzt werde die gerodete Fläche offenbar ohne Vision auf einer Gebrauchtwarenplattform angeboten, so Kaineder: „Es gibt anscheinend so wenig Interesse, dass man es auf einer Gebrauchtwaren-Onlineplattform inserieren muss. Und es entsteht genau das, was wir befürchtet haben: Eine Lagerhalle, wo wahrscheinlich automatisierte Stapler Waren hin- und herfahren werden. Das ist für uns der Tiefpunkt einer wirklich enttäuschenden Geschichte in der Raumordnung in Oberösterreich.“

NEOS: „Multiorganversagen“

Die NEOS sprechen von Multiorganversagen aller beteiligten Institutionen – 18 Hektar Fläche seien offenbar ohne Bedarf versiegelt worden. Der Verkauf der Fläche wird auf Bundesebene noch Folgen haben – nach einer Prüfung der Bundesforste, die ursprünglich Eigentümer waren, hat der Bundesrechnungshof entschieden, der Causa einen eigenen Bericht zu widmen.