Stefan Kaineder
APA/HELMUT FOHRINGER
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Politik

Kaineder: Keine Skilifte unter 1.000 Metern

Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) fordert angesichts des wenigen Schnees und der milden Temperaturen den Wintertourismus „neu zu denken“. So würde er neue Skilifte unter 1.000 Meter Seehöhe nicht mehr – und „schon gar nicht mit öffentlichem Geld“ – zulassen, zudem müsse man ganzjahrestaugliche Konzepte von Projektwerbern einfordern.

Es werde auch weiterhin schneereiche Winter geben, aber deutlich seltener als früher, erläuterte der Meteorologe Alexander Ohms von GeoSphere Austria in einer Pressekonferenz am Dienstag. Die Zeit, in der es kalt genug ist, um Kunstschnee zu erzeugen, werde bis Mitte des Jahrhunderts um 30 Prozent zurückgehen, prognostiziert er. Noch nie sei ein Jahresbeginn in Österreich so warm gewesen wie heuer, so Ohms. Als Beispiel nannte er den Feuerkogel, wo am 2. Jänner auf ca. 1.600 Metern eine Maximaltemperatur von 13,4 Grad Celsius gemessen wurde, das entspreche einem heißen Juli- oder Augusttag.

Mühlviertler Projekte „aus der Zeit gefallen“

Für Kaineder sind Projekte wie eine geplante Skischaukel in Vorderstoder mit Skipisten in einer Seehöhe von 750 bis 1.200 Metern oder ein geplantes nordisches Zentrum auf 800 Metern in Weigetschlag im Mühlviertel daher „aus der Zeit gefallen“. Er ortet ein „strukturelles Ausblenden des Klimawandels“. Die Raumordnung müsse hier stringenter werden – sowohl was die Widmungen entsprechender Flächen angehe als auch bei der Genehmigung von Projekten in tiefen Lagen.

NEOS: Konzepte die auch ohne Schnee funktionieren

Laut NEOS-Klubobmann Felix Eypeltauer seien im Wintertourismus jetzt innovative und flexible Konzepte gefragt, die auch funktionieren, wenn der Schnee ausbleibe. „Dabei muss die Landesregierung sinnvoll und zielgerichtet unterstützen. Wer im Schneekanonengestöber den Blick auf die Wirklichkeit verliert und glaubt, durch Werbung den Klimawandel stoppen zu können, der gefährdet damit nicht nur die Tourismusbetriebe, sondern den gesamten Standort“, so Eypeltauer.