Notaufnahme in Spital
APA/dpa/Holger Hollemann
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Chronik

Volle Notaufnahmen: Viele Spitäler betroffen

Nach dem Hilferuf aus einer Linzer Notfallambulanz, nach der die Spitäler vor dem Kollaps stehen, bestätigen mehrere Spitalsvertreterinnen und -vertreter die prekäre Situation. In vielen Krankenhäusern herrschen teils unzumutbare Zustände – sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für das Personal.

Stundenlange Wartezeiten, Patientinnen und Patienten, die auf dem Gang halbnackt ausharren müssen, weil kaum mehr Platz ist – und Pflegepersonal, das nicht mehr ausreichend Zeit für die Betreuung dieser Menschen findet. Ein Linzer Notfallmediziner hat in einem Hilferuf an den ORF Oberösterreich die dramatischen Zustände geschildert.

Hilferuf: Spitäler vor dem Kollaps

Von unhaltbaren Zuständen in oberösterreichischen Spitälern berichten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber dem ORF Oberösterreich. Ein Mediziner in einer Notfallambulanz schlägt in einem Schreiben Alarm und beschreibt einen noch nie dagewesenen Ansturm.

Notaufnahme im Ordensklinikum derzeit zu klein

Auch Spitalsvertreterinnen und -vertreter bestätigen ähnliche Zustände in den Krankenhäusern. So sagt etwa die ärztliche Direktorin im Ordensklinikum der Barmherzigen Schwestern in Linz, Elisabeth Bräutigam: „Das Patientenaufkommen ist wirklich sehr, sehr hoch. Es ist auch ein räumliches Problem – die Notaufnahme hat eine gewisse Größe, und in der Phase jetzt ist sie gefühlt um ein Drittel oder sogar um die Hälfte zu klein.“

Personal muss Überstunden leisten

Sebastian Prohaska, Betriebsrat im Linzer Ordensklinikum, fordert rasch eine Lösung: „Einerseits sind die Spitalskapazitäten begrenzt, andererseits aber auch die Kapazitäten der Beschäftigten. Es werden derzeit sehr viele Überstunden geleistet, um die Versorgung aufrechtzuerhalten. Das ist auf Dauer nicht zumutbar.“

Viele Patienten durch Infektionskrankheiten

Der ärztliche Direktor im Salzkammergut-Klinikum, Tilman Königswieser, bestätigt ebenfalls die schwierige Situation: „Wir haben momentan drei Infektionskrankheiten: SARS-CoV-2, RSV und Influenza. Da sind sehr viele krank und kommen oft zu uns in die Krankenanstalten – deutlich mehr als noch vor drei oder vier Monaten.“

Die Medizinerinnen und Mediziner appellieren daher erneut an die Bevölkerung, nur in die Ambulanz zu kommen, wenn es sich wirklich um einen Notfall handelt.