Arbeitslose Frau bei Beratung am AMS Arbeitsmarktservice, um eine Beschäftigung zu finden
APA/ROLAND SCHLAGER
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Wirtschaft

Rekordbeschäftigung im Dezember

Für einen Dezember war die Arbeitslosigkeit besonders niedrig, so niedrig wie seit elf Jahren nicht mehr, meldet das Arbeitsmarktservice (AMS) am Montag. In Oberösterreich herrscht Rekordbeschäftigung. Besonders groß war der Rückgang bei Langzeitarbeitslosen und älteren Landsleuten.

Mit 5,1 Prozent liegt die Arbeitslosenquote im Dezember um 0,4 Prozentpunkte niedriger als im Vergleichsmonat des Vorjahres und deutlich unter dem Bundesschnitt. Insgesamt waren mehr als 680.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher in Beschäftigung und gut 37.000 Menschen auf Jobsuche. Besonders auffällig ist der Rückgang von fast einem Drittel bei Langzeitarbeitslosen. Ein Blick auf die offenen Stellen zeigt, dass in Oberösterreich derzeit vor allem der Handel nach Arbeitskräften sucht sowie Unternehmen im Produktionsbereich.

Anstieg nur im Mühlviertel

Beinahe in ganz Oberösterreich war die Arbeitslosigkeit im Dezember rückläufig. Einzig in den Bezirken Rohrbach, Freistadt und Perg wurde ein leichter Anstieg verzeichnet. Rohrbach etwa meldete ein Plus von 3,8 Prozent. Die drei Bezirke gehörten im November aber noch zu jenen Regionen, die insgesamt die niedrigsten Arbeitslosenquoten aufwiesen. Urfahr-Umgebung bricht aus diesem Trend aus. Hier gab es zwar im Dezember einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit, die Quote im Bezirk war zuletzt aber höher als im Landesschnitt. Im Bezirk Gmunden fanden im Dezember anteilig die meisten Arbeitslosen wieder einen Job. Hier betrug der Rückgang mehr als 10 Prozent.

Arbeitslosenentwicklung Dezember 22
AMS
Entwicklung Arbeitslosigkeit im Dezember 2022 in Oberösterreich

Jahr der Aufholung

Auch auf das gesamte vergangene Jahr blickt das AMS am Montag zurück. Der heimische Arbeitsmarkt sei 2022 auch in Oberösterreich geprägt gewesen von einem enormen Aufholprozess nach der
Corona-Pandemie. Vor allem im produzierenden Bereich, aber auch in Dienstleistungsunternehmen wurde wieder verstärkt nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesucht. Da auch das Ausscheiden der Babyboomer-Generation greife, habe sich am Arbeitsmarkt ein verstärkter Arbeitskräftemangel bemerkbar gemacht.

Die Lage bleibe herausfordernd, heißt es heute von Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner, beide ÖVP. Das Land setze weiterhin auf aktive Arbeitsmarktpolitik und Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. Qualifizierung sei dabei das Gebot der Stunde. Denn Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen würden nicht nur die Chancen von Arbeitssuchenden erhöhen, sondern auch auch dazu beitragen, dass Betriebe leichter Fachkräfte bekommen.